
Neuer Report von Arctic Wolf zeigt: Mehrheit der Unternehmen plant trotz wirtschaftlicher Unsicherheit eine Erhöhung der Budgets für Cybersicherheit
Arctic Wolf, ein Anbieter von Security Operations, veröffentlicht die Ergebnisse seines Security Trends Report 2023. Der Report bietet Sicherheitsverantwortlichen aktuelle Einblicke in die Cybersicherheitslandschaft und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen, damit Unternehmen und Organisationen sich angesichts der sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungslandschaft optimal schützen können. Für die Studie wurden mehr als 700 leitende IT- und Cybersecurity-Entscheider befragt.
Ransomware: To Pay or not to pay?
Das Risiko, Opfer eines Ransomware-Vorfalls zu werden, ist weit verbreitet und weiter gestiegen: So bewertet knapp die Hälfte (48 %) der Befragten diese Variante der Malware als die größte Sicherheitsbedrohung in diesem Jahr und 42 % gaben an, dass ihr Unternehmen im vergangenen Jahr von einem Ransomware-Angriff betroffen war. Dabei hat fast drei Viertel (74 %) dieser Unternehmen Lösegeld gezahlt – entgegen der Empfehlung von Strafverfolgungsbehörden und des BSI. 41 % der Betroffenen haben den vollen Lösegeldbetrag gezahlt und 22 % nach Verhandlungen mit den Angreifern zumindest einen Teil. Weiterhin haben 11 % zugestimmt, dass ihre Cyberversicherung einen Teil der Summe zahlt.
Cloud bleibt neben Ransomware die Top-Security-Sorge
Die Cloud gehört das zweite Jahr in Folge zu den größten Sicherheitsbedenken: Cloud-Sicherheitslücken werden von 42 % der Unternehmen hinter Ransomware als größte Cybersicherheitsbedrohung bewertet. 26 % sehen die Cloud-Sicherheit außerdem als ihre größte Schwäche, gefolgt von der Erkennung von Schwachstellen und Patching (25 %). Außerdem halten nur 38 % ihre Cloud-Ressourcen für ausreichend gesichert. Ein Blick in die Threat-Detection-Daten von Arctic Wolf von 2022 zeigen, dass über 47 % der Bedrohungen, auf die die SOC-Teams reagieren, eine kompromittierte Cloud-Komponente beinhalten und 92 % der Unternehmen eine aktive Cloud-Sicherheitslücke in ihrer Infrastruktur aufweisen.
Viele Unternehmen scheinen jedoch den Handlungsbedarf erkannt zu haben: So möchte knapp die Hälfte (46 %) ihr Know-how zu Cloud-Security und modernen IT-Infrastrukturen ausbauen, 53 % haben bereits Pläne ihre Cloud-Security-Technologie in diesem Jahr zu erweitern oder zu aktualisieren.
„Cloud-Lösungen werden anders betrieben als ihre On-Prem-Vorgänger und beruhen auf anderen Sicherheitskonzepten“, erklärt Dr. Sebastian Schmerl, Director Security Services EMEA bei Arctic Wolf. „Typische On-Prem-Paradigmen der IT-Sicherheit gelten nicht mehr – und das stellt IT-Teams, die häufig mit Generalisten besetzt sind, vor enorme Herausforderungen. Es braucht Cloud-Security-Erfahrung und Know-how, wie entsprechende Lösungen sicher zu konfigurieren sind, genau wie ein kontinuierliches Monitoring. Wenn dafür die nötigen internen Ressourcen fehlen, können externe Security Operation Provider Abhilfe schaffen.“
Großes Schweigen bei Sicherheitsvorfällen
Der aktuelle Security Trends Report zeigt, dass fast drei Viertel der Unternehmen Sicherheitsverletzungen nicht öffentlich kommunizieren. So gibt die Hälfte (50 %) der befragten Unternehmen an, im vergangenen Jahr von einer Datenpanne betroffen gewesen zu sein, die große Mehrheit (72 %) entschied sich jedoch dafür, die Informationen nicht offenzulegen. Gründe waren die Furcht vor einem Imageschaden (38 %), persönliche Bedenken hinsichtlich der beruflichen Konsequenzen (31 %), Sorgen über mögliche weitere Breaches, Angst vor den Auswirkungen auf die Cyber-Versicherungsprämien des Unternehmens (25 %) oder, weil sie in einigen Ländern dazu rechtlich nicht verpflichtet sind (33 %).
Makroökonomische Faktoren haben nur geringe Auswirkungen auf Security Budgets
Trotz der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage mit hoher Inflation und einer drohenden Rezession, gab mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten an, dass ihr Budget für Cybersicherheit in diesem Jahr steigen wird. Dabei erwarten 15 % dieser Unternehmen, dass ihre Budgets im Vergleich zu 2022 um 50 % oder mehr ansteigen werden.
„Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht über Sicherheitsvorfälle in den Medien berichtet wird. Daher ist es sehr erfreulich zu sehen, dass viele Unternehmen mittlerweile das hohe Risiko erkannt haben und diese Bedrohung sehr ernst nehmen, verbunden mit der Einsicht, dass Einsparungen bei der Cybersicherheit häufig nur von kurzer Dauer sind. Die Kosten, die beispielsweise ein erfolgreicher Ransomware-Angriff verursacht – für Betriebsausfälle, Recovery oder die Zahlung des Lösegelds – übersteigen die für adäquate Sicherheitsmaßnahmen fast immer um ein Vielfaches. Reputationsverluste sind da noch nicht einmal eingerechnet.“
Trotz Entlassungen: Fachkräftemangel bleibt das größtes Hindernis bei der Erreichung von Security-Zielen
Wie schon im vergangenen Jahr, zeigt auch der diesjährige Report, dass der Fachkräftemangel Unternehmen vor Herausforderungen stellt. So gaben 68 % der befragten Unternehmen an, dass Personalprobleme für sie das größte Hindernis seien, um ihre Sicherheitsziele zu erreichen. Dabei haben 32 % Schwierigkeiten, IT-Experten einzustellen und zu halten. 36 % klagen über mangelnde Expertise ihrer aktuellen Mitarbeitenden, um ihre Ziele zu erreichen.
„Gute Cyber-Security-Technologie ist das eine, um Unternehmen sicher aufzustellen. Mindestens genauso wichtig sind jedoch Experten, die Alerts analysieren und im Bedrohungsfall schnell die nötigen Gegenmaßnahmen treffen können. Wenn Unternehmen dazu die internen Ressourcen fehlen, können sie mit externen Experten zusammenarbeiten und Managed Security Services nutzen, um flexibel die eigenen Ressourcen zu unterstützen und die Sicherheitslage des Unternehmens kontinuierlich zu verbessern sowie entsprechend der aktuellen Entwicklungen in der Bedrohungslandschaft anzupassen“, so Dr. Sebastian Schmerl.
Einen Blog und den vollen Arctic Wolf Security Trends Report 2023 finden Sie zum Download unter arcticwolf.com
Methodik
Die Umfrage wurde im Dezember 2022 unter 701 leitenden IT- und Cybersecurity-Entscheidern in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, dem Vereinigten Königreich, USA, Kanada, Südafrika, Australien und Neuseeland durchgeführt.
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