
Die designierte Staatsministerin im Kanzleramt für Digitales, Dorothee Bär (CSU), beklagt in der BILD-Zeitung [1] einen „Datenschutz wie im 18. Jahrhundert“, fordert eine „smarte Datenkultur vor allem für Unternehmen“ und kritisiert die geplante ePrivacy-Verordnung der Europäischen Union. [2]
Dazu der Datenschutzexperte der Piratenpartei Patrick Breyer:
„Wer nicht weiß, dass das Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts von 1983 die Geburtsstunde des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung ist, erweist sich als völlig ahnungslos und unfähig zur politischen Begleitung der Digitalen Revolution. Ohne Vertrauen und Kontrolle über die eigenen Daten kann eine Informationsgesellschaft nicht funktionieren.“
Bär sagt den EU-Plänen, die personenbezogene Speicherung und Analyse des Surfverhaltens nur noch mit Einwilligung des Nutzers zuzulassen, den Kampf an. Dazu Breyer:
„Statt die ePrivacy-Verordnung verwässern und US-Spionagekonzernen nacheifern zu wollen, sollte sich Frau Bär lieber dafür einsetzen, dass die Privatsphäre der Nutzer von Google, Facebook und Co. besser geschützt wird. Internetnutzer wollen selbst entscheiden, ob ihr Surfverhalten ausgeschnüffelt und analysiert werden darf. Respektieren Sie das! Zwangs-Einwilligungserklärungen ohne Wahlrecht gehören verboten, statt das Opt-In-Prinzip ganz aufzugeben.“
Die Piratenpartei fordert: Frau Bär, machen Sie sich nicht wie Herr De Maizière zur Copy&Paste-Lobbyistin der Werbewirtschaft in Brüssel, sondern stellen Sie sich auf die Seite der Nutzer und Verbraucher. Konzentrieren Sie sich auf die Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung und die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen schnellen Internetzugang!
Hintergrund: Das Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie SIT warnt seit Jahren, durch Tracking entstünden „echte Bedrohungen und Risiken für Werte von Einzelnen und der ganzen Gesellschaft“.[3] Es fordert eine freie Entscheidung der Verbraucher über die Verfolgung des Surfverhaltens, wogegen die deutsche Wirtschaft Sturm läuft.Die vom Europaparlament verabschiedete Fassung der ePrivacy-Verordnung wird aktuell mit Vertretern der europäischen Regierungen weiterverhandelt. Eine finale Fassung wird nicht vor Herbst 2018 erwartet.
Quellen:
[1] Interview mit Frau Bär, www.bild.de/politik/inland/dorothee-baer/im-interview-55009410.bild.html [2] E-Privacy: EU-Parlamentsausschuss setzt datenschutzfreundlichen Kurs, www.heise.de/newsticker/meldung/E-Privacy-EU-Parlamentsausschuss-setzt-datenschutzfreundlichen-Kurs-3865503.html [3] Web-Tracking-Report des SIT, www.sit.fraunhofer.de/fileadmin/dokumente/studien_und_technical_reports/Web_Tracking_Report_2014.pdfFachartikel
Studien

Studie Cloud-Strategien: Von kleinen Schäfchenwolken zum Cumulus

IDC-Studie: 82 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen die Cloud – umfassende Automatisierung der Workloads ist aber noch Zukunftsmusik

Studie zeigt 193 Millionen Malware-Angriffe auf Mobilgeräte von Verbrauchern im EMEA-Raum

2023 State of the Cloud Report

Trotz angespannter Wirtschaftslage: die Security-Budgets steigen, doch der IT-Fachkräftemangel bleibt größte Hürde bei Erreichung von Security-Zielen
Whitepaper

WatchGuard Internet Security Report: Enormer Anstieg von Endpoint-Ransomware, dafür weniger Netzwerk-Malware

5 Tipps für die SAP- und OT-Sicherheit: So haben Hacker keine Chance

Neuer Forrester-Report: Varonis als führender Anbieter von Datensicherheits-Plattformen ausgezeichnet

Arctic Wolf Labs Threat Report: Deutlicher Anstieg der erfolgreichen Fälle von Business-E-Mail-Compromise

Aufkommende Trends in der externen Cyberabwehr
Unter4Ohren

Die aktuelle Bedrohungsentwicklung und warum XDR immer wichtiger wird

Optimierung der Cloud-Ressourcen und Kosteneinsparungen in AWS

DDoS – der stille Killer

Continuous Adaptive Trust – mehr Sicherheit und gleichzeitig weniger mühsame Interaktionen
