
61 Prozent der Unternehmen in Deutschland schätzen ihr Risiko, von Computerkriminellen angegriffen zu werden, als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein. Besonders bedenklich: Fast allen Unternehmen fällt es immer schwerer, erste Anzeichen einer Cyberattacke überhaupt zu erkennen (84 Prozent). Und über die Hälfte geht davon aus, dass das Risiko eines Cyberangriffs in den nächsten zwei Jahren noch steigen wird. Das sind die Kernergebnisse einer KPMG-Umfrage unter 1.000 repräsentativ nach Branche und Umsatz ausgewählten Unternehmen zu ihren Erfahrungen mit Computerkriminalität.
KPMG-Partner Michael Sauermann: „Computerkriminalität frisst sich wie ein Geschwür durch die deutsche Unternehmenslandschaft. Vor allem Mailserver stellen ein attraktives Angriffsziel dar. Phishing-Mails, Business E-Mail Compromise- oder Ransomware-Angriffe sind praktisch überall an der Tagesordnung. Dabei werden die Angriffe immer vielfältiger, durchschlagender, entsprechend brisanter und teurer für die Unternehmen. Die zunehmende Komplexität der eingesetzten Technologien stellt für über drei Viertel der Befragten eine große Herausforderung dar.“
Unachtsamkeit und unzureichend geschulte Mitarbeitende (95 bzw. 81 Prozent) zählen zu den meistgenannten Faktoren, die Computerkriminalität begünstigen. Zudem sehen die Unternehmen eine mangelnde Sicherheitskultur beziehungsweise ein mangelndes Risikoverständnis bei ihren Mitarbeitenden (86 Prozent) als wesentliche Risikofaktoren an.
Michael Sauermann: „Angemessene Schulungen sowie Sensibilisierung der Mitarbeitenden sind von zentraler Bedeutung, um Computerkriminalität im eigenen Unternehmen zu verhindern. Ideal wäre es, wenn Menschen ein Bewusstsein ähnlich einer ‚Human Firewall‘ entwickeln könnten.“
Mailserver im Visier – Betrugsdelikte sind am häufigsten
39 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, seit 2019 von Computerkriminalität betroffen gewesen zu sein. Das mit Abstand häufigste Ziel der Täter sind die Mailserver der Unternehmen (67 Prozent). Unter den Straftaten verzeichnen vor allem Betrugsdelikte einen auffälligen Anstieg: Sie machen bereits die Hälfte aller Fälle aus, gefolgt von Erpressung und Datendiebstahl mit jeweils rund 25 Prozent. Knapp ein Viertel der Befragten sah sich bereits einem erfolgreichen Ransomware-Angriff ausgesetzt, weitere 31 Prozent konnten entsprechende Versuche abwehren. Bei 40 Prozent der von einem Ransomware-Angriff betroffenen Unternehmen kam es zu einem Betriebsausfall mit gravierenden Konsequenzen, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zur Vorgängerstudie 2019 bedeutet (27 Prozent). Bei jedem zweiten Unternehmen waren mehr als 75 Prozent der IT-Landschaft vom Ausfall betroffen.
Michael Sauermann: „Bei fast der Hälfte dieser Unternehmen dauerte es anschließend mindestens zwei Tage, bis sie den Betrieb wieder aufnehmen konnten. In der Praxis sehen wir Fälle, in denen Unternehmen Wochen oder sogar Monate brach liegen.“ Was besonders ärgerlich ist: Die Identifikation der Täter bereitet immer noch große Schwierigkeiten. Die überwiegende Mehrheit muss der Kategorie ‚unbekannte Externe‘ zugeordnet werden.
Corona-Pandemie zwingt Unternehmen zum Aufrüsten
Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, angesichts der Covid-19-Pandemie Maßnahmen ergriffen zu haben, um die IT-Sicherheit zu erhöhen (45 Prozent). Besonderes Augenmerk galt dabei der Einrichtung sicherer Kommunikationskanäle für den Zugriff auf das Firmennetzwerk (91 Prozent) sowie die Definition und Kommunikation klarer Regelungen und Vorgaben zum Arbeiten aus dem Homeoffice (90 Prozent).
Fachartikel

Kubernetes und Container im Visier: Die aktuelle Bedrohungslage im Überblick

Forscher entdecken universellen Trick zur Umgehung von Sicherheitsvorgaben bei KI-Chatbots

Phishing-Angriffe über OAuth: Russische Hacker zielen auf Microsoft 365 ab

Ransomware-Banden setzen auf professionelle Geschäftsmodelle

Zehn Dinge, die Sie gestern hätten tun müssen, um die NIS2-Vorschriften einzuhalten
Studien

DefTech-Startups: Deutschland kann sich derzeit kaum verteidigen

Gartner-Umfrage: 85 % der CEOs geben an, dass Cybersicherheit für das Unternehmenswachstum entscheidend ist

Studie: Mehrheit der beliebten Chrome-Erweiterungen mit riskanten Berechtigungen

Kubernetes etabliert sich in der Wirtschaft – Neue Studie liefert überraschende Details

Studie zu Cyberangriffen auf Versorgungsunternehmen
Whitepaper

Internet unter Beschuss: Über 1.000 bösartige Domains pro Tag

Google warnt vor zunehmender Raffinesse bei Cyberangriffen: Angreifer nutzen verstärkt Zero-Day-Exploits zur Kompromittierung von Systemen

FBI: USA verlieren 2024 Rekordbetrag von 16,6 Milliarden US-Dollar durch Cyberkriminalität

EMEA-Region im Fokus: Systemangriffe laut Verizon-Report 2025 verdoppelt

IBM X-Force Threat Index 2025: Groß angelegter Diebstahl von Zugangsdaten eskaliert, Angreifer wenden sich heimtückischeren Taktiken zu
Hamsterrad-Rebell

Cybersicherheit im Mittelstand: Kostenfreie Hilfe für Unternehmen

Anmeldeinformationen und credential-basierte Angriffe

Vermeiden Sie, dass unbekannte Apps unnötige Gefahren für Ihre Organisation verursachen

Data Security Posture Management – Warum ist DSPM wichtig?
