
Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht sich wegen der Nutzung biometrischer Gesichtsbilder mit einer Klage konfrontiert. Der IT-Sicherheitsexperte und Hacker Janik Besendorf hat am heutigen Dienstag beim Verwaltungsgericht Wiesbaden Beschwerde eingelegt. Unterstützt wird er dabei vom Chaos Computer Club (CCC).
Kern des Rechtsstreits ist die Weitergabe und Verarbeitung von Gesichtsbildern durch das BKA, die nach Ansicht des Klägers rechtswidrig erfolgte. Besendorf wehrt sich damit gegen die Nutzung seiner persönlichen Daten durch die Behörde.
Besendorf geht damit gegen eine Zusammenarbeit des BKA mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) vor, die Millionen Gesichtsbilder im Rahmen eines Produkttests verwendet haben. Dazu soll das BKA biometrische Gesichtsbilder aus der Polizeidatenbank INPOL-Z zweckentfremdet und ohne Rechtsgrundlage an Fraunhofer für Software-Tests weitergegeben haben.
Die in INPOL-Z erfassten Personen wurden ohne ihr Wissen und ohne ihre Einwilligung zu Versuchskaninchen gemacht, damit Fraunhofer mit den Fotos vier Gesichtserkennungssysteme testet. Auch ein Gesichtsfoto von Besendorf landete 2018 nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung in der Datenbank der Polizei.
Bekannt wurde der Vorgang 2021 nach einer Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) von CCC-Sprecher Matthias Marx. Er regte daraufhin beim damaligen Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) eine Prüfung der Rechtmäßigkeit an. Mehr als zwei Jahre später teilte die Behörde mit, dass sie den Vorgang für problematisch halte und ihre rechtlichen Bedenken dem BKA übermittelt hat. Eine anschließende Beschwerde Besendorfs war dennoch erfolglos.
19. September 2025, 13:37 Uhr, kantorkel Quelle: CCC
Links
- Vortrag von Janik Besendorf und Bea Hubrig beim 38C3: Mit dem Kärcher durch die Datentröge der Polizeien
- Abschlussbericht: Leistungstechnischer Vergleich von Gesichtserkennungssystemen
Unsere Leseempfehlungen
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
Fachartikel

Solaranlagen im Visier von Hackern: Wie veraltete Protokolle die Energiewende gefährden

Wie Cyberkriminelle Microsoft-Nutzer mit gefälschten Gerätecodes täuschen

OpenAI präsentiert GPT-5.2-Codex: KI-Revolution für autonome Softwareentwicklung und IT-Sicherheit

Speicherfehler in Live-Systemen aufspüren: GWP-ASan macht es möglich

Geparkte Domains als Einfallstor für Cyberkriminalität: Über 90 Prozent leiten zu Schadsoftware weiter
Studien
![Featured image for “Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum”](https://www.all-about-security.de/wp-content/uploads/2025/12/phishing-4.jpg)
Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum

Gartner-Umfrage: Mehrheit der nicht geschäftsführenden Direktoren zweifelt am wirtschaftlichen Wert von Cybersicherheit

49 Prozent der IT-Verantwortlichen in Sicherheitsirrtum

Deutschland im Glasfaserausbau international abgehängt

NIS2 kommt – Proliance-Studie zeigt die Lage im Mittelstand
Whitepaper

State of Cloud Security Report 2025: Cloud-Angriffsfläche wächst schnell durch KI

BITMi zum Gutachten zum Datenzugriff von US-Behörden: EU-Unternehmen als Schlüssel zur Datensouveränität

Agentic AI als Katalysator: Wie die Software Defined Industry die Produktion revolutioniert

OWASP veröffentlicht Security-Framework für autonome KI-Systeme

Malware in Bewegung: Wie animierte Köder Nutzer in die Infektionsfalle locken
Hamsterrad-Rebell

Platform Security: Warum ERP-Systeme besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordern

Daten in eigener Hand: Europas Souveränität im Fokus

Sicherer Remote-Zugriff (SRA) für Operational Technology (OT) und industrielle Steuerungs- und Produktionssysteme (ICS)

Identity und Access Management (IAM) im Zeitalter der KI-Agenten: Sichere Integration von KI in Unternehmenssysteme







