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Die digitale Fabrik & der sichere Datenaustausch

„Customer Data Platform“ und „Anywhere Operations“ sind zwei zentrale Säulen auf dem Weg zur digitalen Fabrik. Sie helfen Fertigungsbetrieben, ihre Agilität und Resilienz mit der gebotenen Sicherheit zu verbessern.

Der aktuellen PwC-Studie* „Die Zukunft der Fertigung neu denken“ zufolge planen deutsche Produktionsbetriebe, ihre Digitalisierungsinvestitionen deutlich zu steigern, da sie auch beim Thema „digitale Fabrik“ global vorne liegen möchten.

Kein Wunder, denn die rasch steigende Komplexität der Lieferketten und die weltweiten Verflechtungen konfrontieren vor allem die exportorientierten Industrieunternehmen mit zahlreichen Herausforderungen, deren Überwindung am besten mit den Begriffen „Agilität“ und „Resilienz“ zu umschreiben ist.

Die pandemiebedingten Umstände zum Beispiel machten es notwendig, Geschäftsprozesse auch dann am Laufen zu halten, wenn viele Mitarbeiter plötzlich von zu Hause aus arbeiten. Zudem waren sehr rasch neue Lieferanten in die Supply-Chain einzubinden, weil gewohnte Partner ausfielen.

Um diese und künftige Herausforderungen zu meistern sowie das Ziel der digitalen Fabrik zu erreichen, setzen deutsche Industrieunternehmen zunehmend auf europäische Cloud-Plattformen. Bei 79 Prozent der deutschen Fertigungsbetriebe steht das Thema ganz oben auf der Agenda für die kommenden sechs Monate, gefolgt von IoT (Internet of Things), RPA (Robotic Process Automation) und MES (Manufacturing Execution System), so die globale PwC-Umfrage.

Warum speziell Cloud-Angebote im Industriesektor eine so hohe Beliebtheit genießen, lässt sich etwa anhand einer Technical Data Management-Lösung zeigen.

„Customer Data Platform“ und „Anywhere Operations“

In Produktionsunternehmen fallen Hunderttausende Dokumente in Form von Spezifikationen, Maßzeichnungen, Dokumentationen, Zertifizierungen, Handbüchern, 3D-Modellen etc. an. Die Daten und Informationen sollen zwischen Abteilungen, Niederlassungen, Kunden, Partnern, Lieferanten und Behörden möglichst reibungs- und unterbrechungsfrei hin- und herfließen.

Ein cloudbasiertes Technical Data Management-Tool hilft dabei, indem es diese Dokumente zentral und mit automatisierter Versionierung zur Verfügung stellt. Dadurch entfällt der aufwendige und fehleranfällige Versand über E-Mail-Anhänge.

Diese unter der Bezeichnung „Customer Data Platform“ (CDP) bekannte Arbeitsweise punktet damit, dass sie via Standardschnittstellen einfach mit im Industriebereich gängigen Applikationen wie 3D-Programmen, CAD-, CRM- und ERP-Systemen zu verknüpfen ist.

Außerdem lassen sich sehr schnell neue Stakeholder in das System integrieren, etwa ein neuer Lieferant, ohne die IT-Infrastruktur oder die IT-Abteilung zu belasten.

Als Cloud-Service bietet modernes Technical Data Management  hohe Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Dazu zählen neben der mehrsprachigen Benutzeroberfläche auch die Bedienbarkeit mittels Braillezeile, Bildschirmlesegeräten oder via Tastatur für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Die zweite Säule einer cloudbasierten Lösung, „Anywhere Operations“, ermöglicht einerseits einen orts- und geräteunabhängigen Datenzugriff. Andererseits bringt sie die Prozessorientierung ins Spiel und beinhaltet Standard-Workflows wie Prüf- und Freigabeprozesse. Die Integration der fortgeschrittenen elektronischen Signatur gemäß der eIDAS-Verordnung für rechtsverbindliche digitale Unterschriften unterstützt ebenfalls dabei und beschleunigt diese Abläufe zusätzlich.

Falls die mitgelieferten Prozesse und Workflows nicht dem Arbeitsalltag entsprechen, greifen Unternehmen auf den systemeigenen grafischen Prozesseditor zurück, der es selbst Mitarbeitern ohne Programmierkenntnisse erlaubt, spezifische Geschäftsabläufe wie die Bearbeitung von Checklisten, Abnahmeprotokollen oder Prüfplänen zu modellieren und in Gang zu setzen.

Und wie steht es um Security und Datenschutz?

Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung mittels Single Sign-on sorgt dafür, dass nur berechtigte Personen auf das System zugreifen. Hinzu kommt, dass dank eines ausgeklügelten Rollen- und Rechtekonzepts nur bestimmte Personen oder -gruppen Zugang zu sensiblen Informationen erlangen. Eine Audit-Log-Funktion macht zudem ersichtlich, wer ein Dokument wann gelesen bzw. bearbeitet hat.

Da es sich bei einem modernen Technical Data Management-System um eine Cloud-Lösung handelt, ist es notwendig, den Provider genau unter die Lupe zu nehmen. Hier sollte man auf einen europäischen Native-Cloud-Anbieter setzen. Darunter versteht man einen Provider, der das selbst entwickelte Cloud-Tool auf eigener Hardware (nicht von US-Konzernen angemietet) in europäischen Rechenzentren betreibt. So stellen Unternehmen sicher, dass der Schutz sowie die Einhaltung der DSGVO hinsichtlich personenbezogener Daten gegeben sind.

Um die Sicherheit der in der Cloud abgelegten Assets zu erhöhen, verfügt eine State of the Art Technical Data Management-Lösung zusätzlich über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten

Neben der Kernaufgabe der Verwaltung und Bereitstellung von technischen Daten sorgt ein cloudbasiertes, prozessorientiertes Produkt für eine nachvollziehbare Geschäftskorrespondenz etwa im Projektgeschäft. Aus den übermittelten Informationen lassen sich beispielsweise persönliche Aufgabenlisten für Projektmitarbeiter erstellen. Automatisierte Erinnerungs-Mails helfen dabei, keine Fristen zu versäumen.

„Computer-Aided Quality“ (CAQ) und „Computerized Maintenance Management System“ (CMMS) sind wesentliche Bereiche der digitalen Fabrik. Die zentrale Datenumgebung eines modernen Tools unterstützt hier das ortsungebundene Erfassen von Mängeln mittels digitaler Checklisten direkt am mobilen Endgerät. Die zentrale und werksübergreifende Sammlung der Abweichungen ermöglicht es, umfassende Reports schnell zu generieren und automatisierte Analysen zur Qualitätssteigerung wertschöpfend einzusetzen.

Die Rahmenbedingungen für Digitalisierungsmaßnahmen waren noch nie so günstig wie jetzt. Nun gilt es, die vorhandene Technologie zu nutzen und sich bereits existierende Beispiele aus der Praxis anzusehen.

  1. https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2021/die-zukunft-der-fertigung-neu-denken.html

 

Autor

Andreas Dangl ist Business Unit Executive für Cloud-Services bei Fabasoft. In seiner Funktion berät und unterstützt er Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen bei der Einführung von Cloud-Lösungen. www.fabasoft.com

 

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