
Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) hat sich im Jahr 2025 endgültig von einer vielversprechenden Innovation zu einer unternehmenskritischen Technologie entwickelt. Unternehmen setzen GenAI zunehmend ein, um kreative Prozesse zu beschleunigen, Innovationen voranzutreiben und sensible Daten effektiver zu schützen. Doch mit dem Fortschritt wachsen auch die Herausforderungen.
Laut dem aktuellen „The State of Generative AI Report“ von Palo Alto Networks, der auf Daten aus über 7.000 Kundenumgebungen weltweit basiert, hat sich die Nutzung von GenAI innerhalb eines Jahres dramatisch erhöht: Der GenAI-Datenverkehr ist 2024 um mehr als 890 Prozent gestiegen. Parallel dazu nahmen sicherheitsrelevante Vorfälle um das 2,5-Fache zu – ein deutliches Warnsignal für Unternehmen und IT-Verantwortliche.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Die Zahl der GenAI-bezogenen Data-Loss-Prevention-Vorfälle (DLP) hat sich im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um das 2,5-Fache erhöht – sie machen nun 14 Prozent aller DLP-Vorfälle aus.
- Unternehmen nutzen im Schnitt 66 verschiedene GenAI-Anwendungen – rund zehn Prozent davon gelten als hochriskant.
- Über 70 Prozent der getesteten GenAI-Apps zeigten bei Sicherheitstests problematische Inhalte – von diskriminierenden Aussagen bis hin zu Bauanleitungen für Waffen.
- Die Technologie- und Fertigungs-Sektoren treiben den Einsatz von Coding-Plattformen besonders stark voran – allein 39 Prozent aller GenAI-Coding-Transaktionen stammen aus diesen Branchen.
- GenAI-Spitzenreiter ist DeepSeek-R1 mit einem Wachstum von 1.800 Prozent nach seinem Launch im Januar 2025.
- Shadow AI – also nicht genehmigte GenAI-Nutzung durch Mitarbeitende – ist eine der größten Sicherheitsbedrohungen. Unternehmen registrieren im Schnitt über sechs besonders riskante GenAI-Anwendungen in ihrer Infrastruktur.
Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt sich ein starker Anstieg beim Einsatz generativer KI, mit regionalen Unterschieden: In Deutschland führt Microsoft Power Apps mit 24 Prozent des GenAI-Traffics, gefolgt von Grammarly (21 Prozent) und ChatGPT (20 Prozent). In der Schweiz dominiert Power Apps mit 33 Prozent, MS Office365 Copilot folgt mit 25 Prozent, ChatGPT mit 17 Prozent. In Österreich liegt Grammarly mit 33 Prozent vorne, gefolgt von ChatGPT (25 Prozent) und Power Apps (22 Prozent).
Gleichzeitig werden in deutschen Unternehmensnetzwerken vermehrt Anwendungen genutzt, die ein besonders hohes Risiko für Datenlecks und Regelverstöße bergen. Der KI-basierte Interviewer Micro 1 AI macht fast 49 Prozent des risikobehafteten GenAI-Traffics in Deutschland aus. Auch UseChat (etwa 32 Prozent) und Zendesk AI (rund 29 Prozent) gehören zu den sicherheitskritischen Tools.
„Die Studienergebnisse offenbaren ein fundamentales Dilemma: Die Einführung von GenAI erfolgt oft schneller als deren sichere Integration. Ohne klare Richtlinien, technische Schutzmechanismen und kontinuierliche Überwachung riskieren Unternehmen nicht nur den Verlust sensibler Daten, sondern auch regulatorische Konsequenzen und Imageschäden. Für eine sichere Nutzung empfiehlt Palo Alto Networks unter anderem Zero-Trust-Architekturen, granulare Zugriffskontrollen und Echtzeit-Content-Scanning, um Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Entscheidend ist es, Innovation und Schutz nicht als Widerspruch, sondern als gemeinsames Ziel zu verstehen“, so Martin Zeitler, Senior Director Technical Solutions bei Palo Alto Networks.
Den vollständigen Report können Sie hier herunterladen: https://www.paloaltonetworks.com/resources/research/state-of-genai-2025
Monatlicher Trend bei GenAI-Transaktionen / Copyright: Palo Alto Networks
Prozentualer Anteil von GenAI-bezogenen DLP-Vorfällen / Copyright: Palo Alto Networks
AI Access Security Dashboard mit Copilot-Empfehlungen / Copyright: Palo Alto Networks
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
Fachartikel

OpenAI präsentiert GPT-5.2-Codex: KI-Revolution für autonome Softwareentwicklung und IT-Sicherheit

Speicherfehler in Live-Systemen aufspüren: GWP-ASan macht es möglich

Geparkte Domains als Einfallstor für Cyberkriminalität: Über 90 Prozent leiten zu Schadsoftware weiter

Umfassender Schutz für geschäftskritische SAP-Systeme: Strategien und Best Practices

Perfide Masche: Wie Cyberkriminelle über WhatsApp-Pairing ganze Konten übernehmen
Studien
![Featured image for “Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum”](https://www.all-about-security.de/wp-content/uploads/2025/12/phishing-4.jpg)
Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum

Gartner-Umfrage: Mehrheit der nicht geschäftsführenden Direktoren zweifelt am wirtschaftlichen Wert von Cybersicherheit

49 Prozent der IT-Verantwortlichen in Sicherheitsirrtum

Deutschland im Glasfaserausbau international abgehängt

NIS2 kommt – Proliance-Studie zeigt die Lage im Mittelstand
Whitepaper

State of Cloud Security Report 2025: Cloud-Angriffsfläche wächst schnell durch KI

BITMi zum Gutachten zum Datenzugriff von US-Behörden: EU-Unternehmen als Schlüssel zur Datensouveränität

Agentic AI als Katalysator: Wie die Software Defined Industry die Produktion revolutioniert

OWASP veröffentlicht Security-Framework für autonome KI-Systeme

Malware in Bewegung: Wie animierte Köder Nutzer in die Infektionsfalle locken
Hamsterrad-Rebell

Platform Security: Warum ERP-Systeme besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordern

Daten in eigener Hand: Europas Souveränität im Fokus

Sicherer Remote-Zugriff (SRA) für Operational Technology (OT) und industrielle Steuerungs- und Produktionssysteme (ICS)

Identity und Access Management (IAM) im Zeitalter der KI-Agenten: Sichere Integration von KI in Unternehmenssysteme










