
Neuer Bericht dokumentiert Pekings strategische Infrastruktur-Offensive für künstliche Intelligenz – auch im Weltraum
China forciert seinen Aufstieg zur führenden KI-Nation mit einer beispiellosen Expansion von Rechenzentren – sowohl auf der Erde als auch im All. Ein neuer Bericht des Special Competitive Studies Project und des Sicherheitsunternehmens Strider Technologies dokumentiert den Aufbau eines landesweiten Netzes von mehr als 250 speziell auf KI ausgelegten Rechenzentren. Diese dienen als Rückgrat für Chinas Ambitionen im Bereich künstlicher Intelligenz und sind Teil einer groß angelegten, staatlich gelenkten Initiative.
Laut dem Bericht mit dem Titel „China’s AI Infrastructure Surge“ treibt die chinesische Regierung den Aufbau dieser Infrastruktur in enger Abstimmung mit lokalen Behörden und der Privatwirtschaft voran. Ziel sei es, KI sowohl wirtschaftlich als auch militärisch strategisch zu nutzen.
„Die Volksrepublik China führt eine zentral koordinierte Kampagne zur weltweiten Dominanz im Bereich künstlicher Intelligenz“, heißt es im Bericht. KI werde dabei als Kerntechnologie für Chinas angestrebte Führungsrolle in Technologie und Verteidigung betrachtet.
Rechenzentren im Orbit: KI-Infrastruktur erreicht den Weltraum
Die chinesische KI-Offensive macht nicht an den Landesgrenzen Halt. Peking plant den Einsatz satellitengestützter Rechenzentren, die Daten direkt im All verarbeiten und analysieren können. Ziel ist eine schnellere, autonomere Entscheidungsfindung durch KI-Systeme im Orbit – ohne Umweg über terrestrische Datenverbindungen.
Am 14. Mai starteten das Start-up ADA Space und das Forschungsinstitut Zhejiang Lab die ersten 12 Satelliten eines geplanten Netzwerks mit insgesamt 2.800 KI-Satelliten. Die Geräte kommunizieren über Hochgeschwindigkeits-Laserverbindungen und sollen zeigen, wie KI-Rechenleistung ins All verlagert werden kann.
Laut Christopher Gragg, Analyst bei Strider Technologies, hängt diese Expansion direkt mit dem Ausbau der Rechenzentren am Boden zusammen: „Diese Investitionen sind entscheidend für die Umsetzung der Weltraumstrategie“, sagte er bei einer Pressekonferenz der Defense Writers Group.
Neben Projekten im Orbit experimentiert China laut Bericht auch mit alternativen Infrastrukturen – etwa Rechenzentren in der Tiefsee. Viele der Einrichtungen seien zudem gezielt in Regionen angesiedelt, die auf bestimmte Industriezweige spezialisiert sind.
Die Idee gewinnt sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor an Bedeutung. Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt, jetzt Geschäftsführer des Raumfahrt-Startups Relativity Space, hat erklärt, dass er im Rahmen seiner Vision für die Zukunft der KI die Bereitstellung einer Recheninfrastruktur im Weltraum plant.
US-Gegenmaßnahmen stoßen an Grenzen
Die USA haben auf Chinas rasantes Tempo mit Exportkontrollen reagiert. Ziel ist es, den Zugang zu Hochleistungsprozessoren und KI-Chips – etwa von Nvidia – zu beschränken. Doch Experten warnen, dass diese Maßnahmen womöglich nicht ausreichen.
„Die bisherigen Instrumente der US-Regierung spiegeln nicht mehr die heutige Realität wider – wie Unternehmen agieren, wie Technologie verbreitet wird und wie Wissen global fließt“, sagte Strider-Mitgründer Greg Levesque.
Er forderte dynamischere Ansätze zur Kontrolle von Technologietransfers. Die bisherige Praxis, Firmen auf schwarze Listen zu setzen, reiche angesichts globaler Eigentumsstrukturen und Tarnfirmen nicht mehr aus. Gleichzeitig sei ein deutlicher Anstieg chinesischer Rekrutierungen von KI-Talenten in den USA zu beobachten – ein Trend, dem Washington bislang wenig entgegenzusetzen habe.
Fazit: Wettlauf um die technologische Vorherrschaft
Der Bericht zeigt deutlich: China verfolgt seine KI-Ziele mit strategischem Fokus, technologischer Tiefe und globalem Weitblick – von unterseeischen Rechenzentren bis zu Satelliten im Orbit. Während Peking massiv investiert, ringt die US-Politik noch um zeitgemäße Antworten auf den geopolitischen Technologiewettbewerb.
Quelle: SpaceNews
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
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