
Im Rahmen einer aktuellen Untersuchung von -Sicherheitslücken wurde eine ausgeklügelte Kampagne entdeckt, die sich gezielt gegen unsichere Docker-APIs richtet. Die Angreifer nutzen eine selbstverbreitende Malware, um kompromittierte Container als Vektoren für Kryptojacking zu instrumentalisieren. Ziel der Operation ist es, über infizierte Container Dero – eine datenschutzorientierte Kryptowährung – zu minen.
Der initiale Zugang erfolgt über öffentlich erreichbare Docker-Daemons (z. B. über Port 2375), bei denen keine Authentifizierung konfiguriert ist. Nach erfolgreicher Kompromittierung werden über die API bösartige Container deployed, die nicht nur selbst Mining betreiben, sondern auch benachbarte oder erreichbare Systeme nach weiteren exponierten Docker-APIs durchsuchen. Diese infizieren sie anschließend autonom weiter – ganz ohne Command-and-Control-Infrastruktur.
Infektionskette
Die eingesetzten Schadkomponenten bestehen aus zwei zentralen Modulen:
-
nginx: ein bisher unbekannter Verbreitungstrojaner
-
Dero-Miner: ein Go-basierter Kryptominer
Beide Payloads wurden mit UPX gepackt und von Kaspersky als Trojan.Linux.Agent.gen (nginx) und RiskTool.Linux.Miner.gen (Miner) klassifiziert.
Forensische Analysen belegen, dass kompromittierte Container nicht nur für das Mining missbraucht wurden, sondern auch neue Instanzen zur weiteren Verbreitung erstellt haben. Diese recursive Infektionslogik führte zu einer selbstverstärkenden Angriffswelle, die ohne zentrale Steuerung operiert – ein typisches Merkmal dezentraler, botnetzartiger Malware-Architekturen.
Kaspersky empfiehlt zur Eindämmung solcher Bedrohungen:
-
Konsequente Absicherung von Docker-APIs durch Authentifizierungsmechanismen, Netzwerkgrenzen und Firewall-Regeln
-
Laufzeitschutz für Container-Umgebungen
-
Einsatz spezialisierter Tools wie Kaspersky Container Security, um Schwachstellen in Images und laufenden Instanzen frühzeitig zu erkennen
Fazit:
Der Vorfall unterstreicht die Relevanz von Runtime-Security im Container-Kontext. Während viele Unternehmen sich auf die Absicherung der CI/CD-Pipeline und Image-Integrität fokussieren, wird die Angriffsdynamik auf laufende Container oft unterschätzt. Die untersuchte Kampagne demonstriert eindrücklich, wie sich durch fehlende Absicherung in wenigen Schritten eine hochgradig skalierbare und autonome Bedrohung realisieren lässt.
Eine aktuelle Shodan-Analyse (April 2025) zeigt: Weltweit sind über 500 Docker-APIs ohne Schutzmechanismen öffentlich erreichbar. Diese offene Angriffsfläche ist ein massives Risiko – insbesondere, da Malware-Operationen wie diese keine manuelle Kontrolle mehr benötigen, um exponentiell zu wachsen.
Unternehmen mit containerisierten Workloads sollten ihre Angriffsoberfläche umgehend prüfen, Docker-Endpunkte absichern und umfassende Monitoring- und Response-Strategien implementieren.
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
Fachartikel

Wie Cyberkriminelle Microsoft-Nutzer mit gefälschten Gerätecodes täuschen

OpenAI präsentiert GPT-5.2-Codex: KI-Revolution für autonome Softwareentwicklung und IT-Sicherheit

Speicherfehler in Live-Systemen aufspüren: GWP-ASan macht es möglich

Geparkte Domains als Einfallstor für Cyberkriminalität: Über 90 Prozent leiten zu Schadsoftware weiter

Umfassender Schutz für geschäftskritische SAP-Systeme: Strategien und Best Practices
Studien
![Featured image for “Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum”](https://www.all-about-security.de/wp-content/uploads/2025/12/phishing-4.jpg)
Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum

Gartner-Umfrage: Mehrheit der nicht geschäftsführenden Direktoren zweifelt am wirtschaftlichen Wert von Cybersicherheit

49 Prozent der IT-Verantwortlichen in Sicherheitsirrtum

Deutschland im Glasfaserausbau international abgehängt

NIS2 kommt – Proliance-Studie zeigt die Lage im Mittelstand
Whitepaper

State of Cloud Security Report 2025: Cloud-Angriffsfläche wächst schnell durch KI

BITMi zum Gutachten zum Datenzugriff von US-Behörden: EU-Unternehmen als Schlüssel zur Datensouveränität

Agentic AI als Katalysator: Wie die Software Defined Industry die Produktion revolutioniert

OWASP veröffentlicht Security-Framework für autonome KI-Systeme

Malware in Bewegung: Wie animierte Köder Nutzer in die Infektionsfalle locken
Hamsterrad-Rebell

Platform Security: Warum ERP-Systeme besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordern

Daten in eigener Hand: Europas Souveränität im Fokus

Sicherer Remote-Zugriff (SRA) für Operational Technology (OT) und industrielle Steuerungs- und Produktionssysteme (ICS)

Identity und Access Management (IAM) im Zeitalter der KI-Agenten: Sichere Integration von KI in Unternehmenssysteme








