
Entwickler präsentiert Werkzeug zur Vorbereitung auf Quantencomputer-Ära
Jeremy Green stellt mit dem PQC-Netzwerkscanner ein spezialisiertes Analysewerkzeug vor, das Organisationen bei der Bewertung ihrer Verschlüsselungsinfrastruktur im Hinblick auf künftige Quantenbedrohungen unterstützt. Das Tool richtet sich an Unternehmen, die ihre IT-Sicherheit proaktiv auf die Standards des NIST für postquantische Kryptografie ausrichten möchten.
Funktionsweise und Einsatzbereich
Das Analysetool unterscheidet sich von klassischen TLS-Scannern durch seinen erweiterten Prüfumfang. Während herkömmliche Lösungen primär Zertifikatsvalidität und traditionelle Verschlüsselungsstärke bewerten, erfasst dieser Scanner zusätzlich quantenrelevante Sicherheitsaspekte der geprüften Systeme.
Die Software analysiert bestehende RSA- und Elliptic-Curve-Implementierungen, erkennt jedoch gleichzeitig bereits eingesetzte Post-Quanten-Algorithmen sowie Hybrid-Konfigurationen. Experimentelle PQC-Kennungen in Zertifikaten, Erweiterungen und Cipher Suites werden systematisch identifiziert. Dies ermöglicht eine realistische Einschätzung der Migrationsanforderungen angesichts der NIST-Standardisierung und des Risikoszenarios „Harvest Now, Decrypt Later“.
Technische Prüfmethodik
Der Scanner führt detaillierte Untersuchungen der TLS-Endpunkte innerhalb des Netzwerkperimeters durch. Dabei werden komplette Zertifikatsketten abgerufen und hinsichtlich Schlüsseltypen sowie Schlüssellängen ausgewertet. Das System erkennt PQC-spezifische Object Identifiers und identifiziert hybride Key-Exchange-Mechanismen wie die Kombination X25519+Kyber.
Zusätzlich prüft die Software TLS-Protokollversionen und Cipher Suites auf Unterstützung von Perfect Forward Secrecy. Veraltete Konfigurationen, die gegenüber Quantenangriffen anfällig sind, werden ebenfalls dokumentiert. Die kombinierte Analyse dieser Parameter liefert einen vollständigen Überblick zur kryptografischen Resilienz in beiden Bedrohungsszenarien.
Kontextbezogene Geräteerkennung
Eine zusätzliche Funktion ermöglicht die intelligente Klassifizierung von Netzwerkkomponenten. Durch Korrelation von Zertifikatsmetadaten, DNS-Daten und Namenskonventionen ordnet das System Endpunkte entsprechenden Gerätekategorien zu – etwa Router, Firewalls, VPN-Gateways, Webserver oder Applikationshosts.
Diese kontextuelle Zuordnung unterstützt Sicherheitsteams bei der Erstellung eines Kryptografie-Inventars und ermöglicht eine risikobasierte Priorisierung von Modernisierungsmaßnahmen. Die räumliche Verortung der Verschlüsselungsverfahren im Netzwerk wird damit transparent.
Reporting und Handlungsempfehlungen
Der generierte Bericht verbindet technische Detailinformationen mit praxisorientierten Bewertungen. Für jeden untersuchten Endpunkt erfolgt eine Einstufung bezüglich Quantensicherheit, PQC-Readiness, TLS-Konfiguration und Zertifikatsketten-Integrität.
Risikobehaftete Einstellungen werden hervorgehoben, während PQC-fähige oder hybride Implementierungen separat ausgewiesen werden. Migrationshinweise orientieren sich an aktuellen Standards wie ML-DSA und ML-KEM. Zusammenfassende Sektionen aggregieren die Einzelergebnisse zu einer Gesamtbewertung der organisatorischen Bereitschaft und Exposition.
Optimierung für produktive Umgebungen
Version 2.0 wurde speziell für den Einsatz in überwachten Unternehmensnetzwerken konzipiert. Um Fehlalarme bei Intrusion Detection und Prevention Systemen zu vermeiden, implementiert die Software zeitliche Verzögerungen und Randomisierung des Scan-Verkehrs.
Diese Verlangsamung betrifft sowohl Port-Überprüfungen als auch TLS-Handshakes und wird für alle produktiven oder aktiv überwachten Netzwerkumgebungen empfohlen. Dadurch lässt sich eine diskrete Bestandsaufnahme ohne Beeinträchtigung der Sicherheitsinfrastruktur durchführen.
„Die in diesem Beitrag bereitgestellten Informationen wurden sorgfältig recherchiert, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder absolute Richtigkeit. Sie dienen ausschließlich der allgemeinen Orientierung und ersetzen keine professionelle Beratung. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für eventuelle Fehler, Auslassungen oder Folgen, die aus der Nutzung der Informationen entstehen.“
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
Fachartikel

WRAP-Methode: Effizienter arbeiten mit GitHub Copilot Coding Agent

Wenn IT-Sicherheit zum Risiko wird: Das Phänomen der Cyber-Seneszenz

Cybersicherheit bei Krypto-Börsen: Nur drei Anbieter überzeugen im Security-Check

SIEM-Systeme richtig konfigurieren: Wie Unternehmen Sicherheitslücken in der Bedrohungserkennung schließen

KI-Sicherheit: OpenAI setzt auf automatisiertes Red Teaming gegen Prompt-Injection-Attacken
Studien
![Featured image for “Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum”](https://www.all-about-security.de/wp-content/uploads/2025/12/phishing-4.jpg)
Phishing-Studie deckt auf: [EXTERN]-Markierung schützt Klinikpersonal kaum

Gartner-Umfrage: Mehrheit der nicht geschäftsführenden Direktoren zweifelt am wirtschaftlichen Wert von Cybersicherheit

49 Prozent der IT-Verantwortlichen in Sicherheitsirrtum

Deutschland im Glasfaserausbau international abgehängt

NIS2 kommt – Proliance-Studie zeigt die Lage im Mittelstand
Whitepaper

Datenschutzkonformer KI-Einsatz in Bundesbehörden: Neue Handreichung gibt Orientierung

NIST aktualisiert Publikationsreihe zur Verbindung von Cybersecurity und Enterprise Risk Management

State of Cloud Security Report 2025: Cloud-Angriffsfläche wächst schnell durch KI

BITMi zum Gutachten zum Datenzugriff von US-Behörden: EU-Unternehmen als Schlüssel zur Datensouveränität

Agentic AI als Katalysator: Wie die Software Defined Industry die Produktion revolutioniert
Hamsterrad-Rebell

Platform Security: Warum ERP-Systeme besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordern

Daten in eigener Hand: Europas Souveränität im Fokus

Sicherer Remote-Zugriff (SRA) für Operational Technology (OT) und industrielle Steuerungs- und Produktionssysteme (ICS)

Identity und Access Management (IAM) im Zeitalter der KI-Agenten: Sichere Integration von KI in Unternehmenssysteme







