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Willkommen in der Welt der Datensicherung, Microsoft

Mit seinem Einstieg in die Datensicherung bestätigt Microsoft nur, was die Datenschutz-Community schon seit Ewigkeiten predigt

Von Paul Robichaux, Microsoft MVP und Senior Director of Product Management

Microsoft hat seine Veröffentlichungspläne für Microsoft 365 Backup bekannt gemacht. Und welch bessere Gelegenheit könnte es geben, um einige Erkenntnisse zu teilen und zu erläutern, was dieser Meilenstein aus meiner Sicht für die SaaS-Datensicherung jetzt und in Zukunft bedeutet?

Willkommen! Und eigentlich haben wir’s ja schon immer gesagt …

Zunächst einmal: Gratulation, Microsoft, zum Einstieg (na ja, vom guten alten Windows-Backup mal abgesehen) in die Datensicherung!

Als langjähriges Mitglied der Microsoft-Community, Microsoft MVP seit 20 Jahren und Senior Director of Product Management bei einem branchenführenden Backup-Anbieter würde ich sagen: Der Eintritt von Microsoft in diesen Markt bestätigt den dringenden Bedarf an Daten-Backups für Microsoft 365, auf den die Anbieter von SaaS-Datensicherungslösungen seit langem hinweisen.

Worauf genau haben wir denn hingewiesen?

Darauf, dass Sie Ihre Microsoft 365-Daten sichern müssen! Microsoft ist nicht für Ihre Daten verantwortlich – Sie selbst sind dafür verantwortlich.

Und warum haben wir immer wieder darauf hingewiesen?  

Weil wir wissen, dass ein überwältigender Prozentsatz der Unternehmenskunden von Microsoft über keine Backups verfügt. Was daran liegt, dass Microsoft ihnen verspricht, ihre Daten nicht zu verlieren.

Die Kunden – und das erlebe ich in Unternehmen auf der ganzen Welt wieder und wieder – ziehen aus diesem Versprechen den Schluss, dass Cloud-SaaS-Daten gar nicht gesichert werden müssen, weil Microsoft sie ja nicht verlieren wird.

Diese Schlussfolgerung ist aber schlichtweg falsch. Wir Anbieter für Datensicherung und -wiederherstellung versuchen schon seit vielen Jahren, diese Botschaft zu vermitteln.

Und dieser weit verbreitete Irrglaube ist ein echtes Problem – für die Unternehmen, die ihre Daten nicht sichern, für ihre Kunden und Benutzer und für die Gemeinschaften, in denen sie tätig sind.

Das Problem geht also im Grunde uns alle an. Es liegt daher in unser aller Interesse, die Zahl derer zu senken, die ihre Daten nicht sichern – um die Cyber-Resilienz von kritischen Infrastrukturen, kritischen Diensten und all der anderen Dinge zu erhöhen, auf das wir uns tagtäglich verlassen.

Der World Backup Day ist ein guter Anlass, um uns ins Gedächtnis zu rufen, dass das jeden von uns betrifft.

Inwiefern trägt Microsoft mit der Veröffentlichung einer eigenen Backup-Lösung dazu bei, die Botschaft rüberzubringen?

Oder anders gefragt: Was bedeutet Microsoft 365 Backup für die SaaS-Datensicherung?

Lange Zeit mussten sämtliche Anbieter in diesem Markt der weit verbreiteten Meinung entgegentreten, dass Daten in der Cloud standardmäßig, automatisch und perfekt geschützt seien.

Und viele von uns haben immer wieder ausführlich erläutert, was Microsofts Modell der geteilten Zuständigkeit bedeutet, mit dem Microsoft selbst unmissverständlich erklärt, dass der Kunde für die Sicherung seiner Informationen und Daten verantwortlich ist, einschließlich seiner Geräte, Konten und Identitäten.

Mit der Einführung von Microsoft 365 Backup macht sich jetzt auch Microsoft selbst daran, Microsoft 365-Daten gegen diverse Bedrohungen zu sichern, wie etwa bösartige Angriffe, Missgeschicke, fehlgeschlagene Automatisierungen und andere Unfälle.

Und das ist großartig. Allerdings steht Microsoft dabei noch ganz am Anfang – es gibt keinen Backup-Schutz für Entra ID, Teams oder Power Platform, und die Granularität der Wiederherstellung ist gering, weshalb Backups von Drittanbietern weiterhin sehr wichtig sind. Und wie immer gilt auch, dass die Backups physisch und logisch von der Infrastruktur von Microsoft getrennt sein müssen. Schließlich würden Sie ja auch nicht Ihren Ersatzschlüssel im Auto liegen lassen.

Der Optimist in mir hofft, dass wir jetzt, da Microsoft einen eigenen Backup-Dienst entwickelt, das Modell der geteilten Zuständigkeit endlich in die richtige Perspektive rücken können. Und dass folglich auch die zahllosen Unternehmenskunden ihre Daten sichern werden, die das derzeit noch nicht tun.

Was genau hat sich durch die Backup-Lösung von Microsoft geändert?

Gute Frage. Bis Microsoft das Produkt an den Start bringt, hat sich eigentlich nicht viel geändert –außer, dass wir den Einwand „Ich brauche kein Backup“ jetzt allmählich zu Grabe tragen können.

Damit können wir die ermüdende Frage, ob man seine Microsoft 365-Daten sichern sollte oder nicht, künftig überspringen und uns gleich den interessanten Punkten zuwenden.

Etwa den folgenden:

  • Was müssen Sie sichern? Entra ID ist die Steuerungsebene für Ihren gesamten Microsoft 365-Tenant – die Lösung, mit der Sie Ihre Identitäten, Berechtigungen und Richtlinien verwalten. Entra ID ist also ein gutes Beispiel für etwas, auf das man doch gerne immer Zugriff haben möchte.
  • Und wie sollten Sie sichern? Was sind die wichtigsten Kriterien für ein gutes Backup? Dass es völlig getrennt von Ihrer Produktivumgebung ist? Dass die Daten nicht manipuliert werden können? Dass die Wiederherstellung schnell und präzise erfolgt? Das wären schon mal ein paar Gedankenanstöße.

Kurzum:  Es ist schön, dass das Interesse an der Datensicherung durch diesen Dienst einen Schub bekommt. Und ich habe die Hoffnung, dass auf diese Weise ausgereiftere Diskussionen zu diesem Thema möglich werden.

Ich wünsche Ihnen einen schönen World Backup Day.

Und bleiben Sie resilient, wo immer Sie auch sind.


Biografie:

Paul Robichaux ist Microsoft MVP (Most Valuable Professional) – eine Auszeichnung, die ihm seit 2003 jedes Jahr in Folge verliehen wurde. Er ist seit 1978 in der IT-Branche tätig und hatte eine Reihe von CTO-Positionen sowie Führungsrollen im Bereich Produktentwicklung in der Softwarebranche inne. Derzeit ist Paul Robichaux Senior Director of Product Management bei dem SaaS-Datensicherungsanbieter Keepit. 

Robichaux ist ein produktives Mitglied der Microsoft-Community. Er hat eine beeindruckende Anzahl von Büchern und Artikeln über Microsoft-Technologien veröffentlicht, darunter den Bestseller Office 365 for IT Pros, ist Redakteur bei Practical 365 und produziert regelmäßig Videos, Podcasts und Webinare. Paul Robichaux lebt in Alabama, USA.

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