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Verkada-Hack zeigt Gefahr biometrischer Überwachungstechnologien

Tausende Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben ihre teils biometrischen Überwachungskameras unsicher im Internet betrieben. Unbefugte konnten auf Live-Videos aus u.a. Fraunenkliniken, Psychiatrien und Schulen zugreifen.

Der Chaos Computer Club kommentiert den Vorfall wie folgt: „Der Vorfall zeigt, dass der Einsatz biometrischer Überwachungstechnologien heute schon gängige Praxis ist, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, wie die geleakten Kundendaten zeigen. Die biometrischen Kameras ermöglichen eine Gesichts-, Geschlechts- und Verhaltenserkennung [1], um Personen zu identifizieren und zu kategorisieren. Erst die biometrische Verarbeitung der Bilddaten erlaubt es, auch größte Datenmengen zu analysieren und ermöglicht eine zentrale, allumfassende Erfassung. Daher verlangen der Chaos Computer Club und das Bündnis Reclaim Your Face in einer europaweiten Petition ein Verbot biometrischer Massenüberwachung und fordern zum Mitzeichnen auf [2]. Diese Überwachungskameras hätten niemals im öffentlichen Raum oder in sensiblen Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäusern installiert werden dürfen. Dies ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie dringend wir ein Verbot biometrischer Massenüberwachung brauchen. Die betroffenen Einrichtungen müssen die überwachten Personen nun über den Vorfall aufklären, da durch diesen Kontrollverlust über sensible personenbezogene Daten mitunter Diskiminierung oder gesellschaftliche und wirtschaftliche Nachteile drohen. Die Datenschutz-Aufsichtsbehörden sollten prüfen, ob der Einsatz dieser biometrischen Überwachungstechnologie rechtswidrig war.“

[1] https://www.verkada.com/blog/introducing-people-analytics/

[2]https://reclaimyourface.eu/de/