
Wissen Sie, wie sicher Ihre IT-Systeme konfiguriert sind? Wissen Sie, wie stark Ihre Betriebssysteme und Anwendungen gemäß den Vorgaben des BSI gehärtet wurden? Wenn Sie diese Fragen nicht sofort und konkret beantworten können, sollten Sie umgehend Ihre Systemhärtung testen!
Warum ist es notwendig, die Systemhärtung zu testen?
Softwarehersteller liefern Betriebssysteme und Anwendungen in der Regel mit maximaler Kompatibilität und einem umfangreichen Funktionsumfang aus. Das bedeutet jedoch auch, dass viele potenziell angreifbare Komponenten und unnötige Funktionen standardmäßig aktiviert sind. So weist beispielsweise ein frisch installiertes Windows 11 oder Windows Server 2025 nur eine geringe Übereinstimmung mit etablierten Hardening-Benchmarks auf.
Anders ausgedrückt: Es gibt sehr viele Angriffsflächen, die Angreifer leicht ausnutzen können! Deshalb ist es essentiell, Ihre Systeme sicher zu konfigurieren und einer Systemhärtung bzw. System Hardening zu unterziehen. Viele Regularien und Normen fordern dies, zum Beispiel NIS2, BSI-Grundschutz, ISO 27001 oder DORA.
Um den Status Ihrer Systemhärtung laufend im Blick zu behalten, müssen Sie regelmäßig ein Hardening Audit durchführen. Dieser Check sollte Teil Ihres umfassenderen Security Audits sein.
Wie lässt sich die Qualität der Systemhärtung testen?
Das Testen der Systemhärtung kann sehr aufwändig sein – insbesondere, wenn es manuell gemacht wird. Dann müssen Sie pro System hunderte Einstellungen prüfen und dokumentieren, was bei komplexen IT-Strukturen schnell zur gewaltigen, nicht schaffbaren Herausforderung wird. Zudem verändert sich jede Systemlandschaft ständig. In solchen Fällen werden Systemhärtung-Test zur ressourcenintensiven Dauerschleife.
Eine effizientere Lösung sind spezialisierte Tools, mit denen Sie den Status der Systemhärtung innerhalb weniger Minuten testen können. Ein Beispiel dafür ist das Open-Source-Tool AuditTAP. Sie können es kostenfrei bei GitHub herunterladen. Mit dem AuditTAP haben Sie die Möglichkeit, Windows 10, Windows 11, verschiedene Windows-Server-Systeme, gängige Linux-Derivate sowie einzelne Applikationen wie Browser und Office-Programme einem Hardening-Audit zu unterziehen.
Wie Sie das AuditTAP auf einem Windows-System installieren, zeigt Ihnen dieses Video:
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Was ist nach dem Test der Systemhärtung wichtig?
Wenn Ihr Hardening Audit abgeschlossen ist, können Sie die eingangs gestellten Fragen beantworten. Sie wissen dann genau, wie gut Ihre Systeme bereits gehärtet sind – oder auch nicht. Nun müssen Sie zuerst eine Einordnung vornehmen.
Dieses Schaubild wurde einem Workshop zum Windows Server Hardening entnommen und zeigt Ihnen zusammengefasst, wie Sie die Ergebnisse interpretieren können:
Sie wissen nun, an welchen Stellschrauben Sie drehen müssen, um Ihre Systemhärtung zu verbessern. Gehen Sie nun strategisch und überlegt vor. Achten Sie hierbei auf folgende Aspekte:
- Nutzen Sie etablierte Standards statt eigene Lösungen. Beispielsweise Benchmarks, die in Ihrer Branche relevant sind.
- Vermeiden Sie eine manuelle Härtung, insbesondere bei vielen Systemen. Das wird schnell unübersichtlich und ineffizient.
- Automatisieren Sie die Härtung, zum Beispiel via PowerShell-Skripte oder mit professionellen Hardening-Tools.
- Integrieren Sie die Systemhärtung in Ihre Prozesse, etwa als Lifecycle Hardening im Rahmen eines Windows 11 Rollouts.
- Testen Sie kontinuierlich Ihre Systemhärtung, da sowohl Ihre IT-Landschaft als auch Bedrohungen sich permanent rändern.
- Vermeiden Sie eine “Überhärtung”, denn zu starke Eingriffe können die Nutzbarkeit der Systeme beeinträchtigen.
Fazit
Systemhärtung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein andauernder Prozess. Nur wer regelmäßig seine Systeme prüft und anpasst, bleibt langfristig sicher. Das Testen der Systemhärtung liefert Ihnen den aktuellen Status und zeigt konkrete Handlungspunkte auf. Tools wie das AuditTAP erleichtern diesen Test. Und sie ermöglichen einen Vergleich mit gängigen Standards wie den CIS Benchmarks, DISA STIGs oder BSI SiSyPHuS.
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
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