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Studie: KI-Nutzung stagniert

Unternehmen sehen Künstliche Intelligenz als entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit, setzen die Technologie jedoch nicht ein – woran der KI-Einsatz scheitert + Hohe Investitionen sind größte Herausforderung + Bitkom Research und Tata Consultancy Services veröffentlichen Trendstudie zur Digitalisierung

Zwar sehen immer mehr Unternehmen in Künstlicher Intelligenz (KI) den Schlüssel zu ihrer zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit, doch der Praxiseinsatz stagniert. Noch immer lässt der große Durchbruch auf sich warten. So hält mehr als jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) KI für einen entscheidenden Faktor für seine künftige Wettbewerbsfähigkeit – das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Doch nur jedes achte Unternehmen (13 Prozent) setzt die Technologie auch tatsächlich ein. Jeweils jedes sechste Unternehmen plant (16 Prozent) oder diskutiert (18 Prozent) den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Werte für den Einsatz, die Planung und die Diskussion von Künstlicher Intelligenz sind damit nahezu identisch mit denen vom Vorjahr. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS) unter 951 Unternehmen.

„Die Pandemie hat der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz einen kurzfristigen Dämpfer verpasst“, sagt Dr. Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei TCS. „Mittel- bis langfristig ist das Potenzial aber weiterhin riesig.“

Hohe Investitionen sind größte Herausforderung

Zwei Drittel der Unternehmen sehen in den hohen Investitionen eine entscheidende Hürde für die Einführung und Umsetzung von KI-Systemen (65 Prozent) – fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Für über die Hälfte der Befragten (51 Prozent) stellen außerdem die hohen Anforderungen an den Datenschutz eine Herausforderung dar – eine Zunahme um sechs Prozentpunkte. Ähnlich viele Unternehmen nennen den Mangel an Expertise sowie die Komplexität der Technologie als Hemmnis (jeweils 47 Prozent).

„Unternehmen können auf ein wachsendes Portfolio von KI-Anwendungen zugreifen, beispielsweise aus der Public Cloud“, sagt TCS-Experte Dr. Kay Müller-Jones. „Damit lassen sich aufschlussreiche Erfahrungen in den Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz sammeln, ohne große Risiken einzugehen oder hohe initiale Investitionen zu tätigen.“

So setzt mehr als jedes zweite Unternehmen (54 Prozent), das Künstliche Intelligenz bereits nutzt, plant oder diskutiert, auf externe Lösungen. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr 2020. Ein Drittel (33 Prozent) setzt auf Systeme, die im Rahmen strategischer Partnerschaften entwickelt und programmiert werden. Die Entwicklung von KI-Lösungen im eigenen Haus ist bei Unternehmen in Deutschland mit einem Anteil von nur vier Prozent eher die Ausnahme.

Am häufigsten erhoffen sich Unternehmen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz Kosteneinsparungen (58 Prozent). Bei Großunternehmen stehen diese besonders im Fokus: Das Interesse, mit dem Einsatz von KI, die eigenen Kosten zu senken, stieg sprunghaft um 15 Prozent auf 66 Prozent an. Unternehmen mit bis zu 199 Mitarbeitern verfolgen dieses Jahr vor allem das Ziel, mit der Technologie ihren Effizienzgrad zu steigern (56 Prozent, plus 13 Prozentpunkte) und Ressourcen zu sparen (56 Prozent, plus neun Prozentpunkte). Insgesamt Lediglich ein Viertel (27 Prozent) will die Kundenbindung verbessern, ein Drittel (35 Prozent) der befragten Unternehmen will KI nutzen, um Mitarbeiter zu entlasten.

„Künstliche Intelligenz als wichtiger Baustein der Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten, Menschen bei ihrer Arbeit zu unterstützen“, sagt Müller-Jones. „Gerade Routine-Aufgaben lassen sich immer mehr intelligent automatisieren, so dass sich Mitarbeiter auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren können. Allein schon deswegen lohnt es sich, die Digitalisierung breit im eigenen Unternehmen voranzutreiben.“

Weitere Ergebnisse der Trendstudie, etwa zum Stellenwert der Digitalisierung in den Unternehmen oder zum Einsatz von Schlüsseltechnologien, sowie ausführliche Branchenergebnisse für die Informations- und Kommunikationstechnologie, den Maschinen- und Anlagenbau, Chemie und Pharma, Banken und Versicherungen, die Automobilindustrie sowie den Handel gibt es unter www.studie-digitalisierung.de.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services von März bis Mai 2021 durchgeführt hat. Dabei wurden 951 Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind. Dazu zählen Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder ebenso wie Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik und Operatives Geschäft. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern. Nach 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 ist dies die sechste gemeinsame Studie von TCS und Bitkom Research.