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Still, stark, führend: Schweiz wird globaler Hotspot für Deep Tech

Ein neuer Bericht wirft ein Schlaglicht auf die bemerkenswerte Entwicklung der Schweiz zu einem weltweit führenden Standort für Deep-Tech-Innovationen. Laut Analysen von Dealroom.co und Startupticker haben Schweizer Start-ups in diesem Bereich bereits einen Gesamtwert von rund 100 Milliarden US-Dollar erreicht – ein Beleg für das rasant wachsende Ökosystem im Herzen Europas.

Die Studie zeigt, wie das Land seine lange Tradition wissenschaftlicher Exzellenz in hochskalierbare Unternehmen überführt, die mit wegweisenden Technologien globale Lücken schließen.

Trotz der dominanten Wahrnehmung klassischer Innovationszentren wie dem Silicon Valley, Berlin oder Paris, hat sich die Schweiz still und effizient zu einem der dynamischsten und fortschrittlichsten Deep-Tech-Standorte der Welt entwickelt – ein Aufstieg, der nun zunehmend internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Der Swiss Deep Tech Report 2025, eine Initiative von Deep Tech Nation Switzerland, bietet einen umfassenden neuen Datensatz und Analysen zum Schweizer Deep-Tech-Ökosystem. Er wurde in enger Zusammenarbeit mit Dealroom.co, Startupticker und den Risikokapitalgesellschaften Founderful und Kickfund erstellt. Der Bericht ist der erste seiner Art, der das gesamte Spektrum der Deep-Tech-Leistungen der Schweiz abbildet – von Forschungseinrichtungen und Patenten bis hin zu Venture-Aktivitäten und Ergebnissen in späteren Phasen.

Die Ergebnisse des Berichts sind beeindruckend:

  • Schweizer Deep-Tech-Unternehmen haben einen Gesamtunternehmenswert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar geschaffen.
  • Von 2019 bis 2025 hat die Schweiz 60 % ihres gesamten Risikokapitals in Deep Tech investiert – mehr als jedes andere Land weltweit.
  • Im gleichen Zeitraum lag die Schweiz bei den Deep-Tech-Risikokapitalinvestitionen pro Kopf an erster Stelle in Europa und an dritter Stelle weltweit, unterstützt durch eine starke inländische Forschungsbasis und zunehmende internationale Kapitalzuflüsse.
  • Fast 96 % der Deep-Tech-Finanzierungsrunden in der Spätphase in der Schweiz wurden von globalen Investoren angeführt, wobei US-amerikanische und EU-Unternehmen mittlerweile den Grossteil der Kapitalzuflüsse ausmachen.
  • Hinter Oxford und Cambridge liegen zwei der vier besten Universitäten Europas für Deep-Tech-Ausgründungen in der Schweiz: die ETH Zürich und die EPFL

Der Bericht setzt einen definitiven Maßstab für die Stärke des Ökosystems und signalisiert dessen globales Potenzial. Mit über 1500 analysierten Schweizer Deep-Tech-Startups und Daten aus mehr als fünf Jahren positioniert der Bericht die Schweiz nicht nur als Zentrum akademischer Exzellenz, sondern als globalen Produzenten wissenschaftsbasierter Innovationen und Venture-Ergebnisse.

„Die Schweiz ist seit langem führend in der Grundlagenforschung, aber wir glauben, dass das nächste Jahrzehnt den Wissenschaftlern und Ingenieuren gehört, die diese Forschung in globale Unternehmen umsetzen“, sagte Alex Stöckl, Gründungspartner von Founderful. „In diesem Bericht geht es darum, diesen Wandel sichtbar zu machen – die Geschichte der Schweizer Deep Tech anhand von harten Daten zu erzählen und sie klar auf der Weltbühne zu positionieren. Founderful ist stolz darauf, diese Bemühungen anzuführen.“

Der Bericht hebt auch eine neue Generation von Schweizer Start-ups hervor, die diesen Wandel vorantreiben. KI/ML macht bereits 23 Prozent der seit 2021 gegründeten Unternehmen aus, fast doppelt so viel wie zuvor. Die Bereiche Klima & Energie, Robotik und TechBio sind jeweils rasant gewachsen. Die Stärke dieser Gruppe spiegelt eine tiefere Pipeline wider, die sich an der Schnittstelle zwischen akademischer Exzellenz, lokalem Unternehmertalent und zunehmender Unterstützung durch branchenorientierte Investoren bildet.

Die internationale Sichtbarkeit dieser Start-ups wächst rasant, aber das lokale Kapital – insbesondere in späteren Phasen – ist nach wie vor begrenzt, was sowohl eine Herausforderung als auch eine Investitionschance darstellt.

Geraldine Naja, Direktorin für Kommerzialisierung, Industrie und Wettbewerbsfähigkeit bei der Europäischen Weltraumorganisation, kommentierte: „Mit der Eröffnung des European Space Deep Tech Innovation Centre in Villigen beweist die Schweiz, wie Präzisionswissenschaft, agile Industrie und offene Zusammenarbeit Weltraumtechnologien vom Labor in den Orbit bringen können. Dieser neue Hub ist mehr als nur eine Einrichtung – er ist ein Testfeld, auf dem europäische Autonomie auf globale Chancen trifft. Wir bei der ESA sehen die Deep-Tech-Stärken der Schweiz als Katalysator für die Förderung der technologischen Souveränität, der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationskraft Europas.“ Severin Schwan, Vorsitzender von Roche, fügte hinzu: „Die Schweiz ist seit langem ein globaler Hotspot für biotechnologische Innovationen. Die außergewöhnliche Konzentration von Pharma-Know-how in der Region Basel, kombiniert mit akademischer Exzellenz und Zugang zu Kapital, macht sie weiterhin zu einem der weltweit fruchtbarsten Standorte für bahnbrechende biomedizinische Innovationen.“

Investoren verlagern ihr Kapital in die nächste Welle von KI-gestützten Branchen. Im Jahr 2024 floss fast ein Drittel aller Deep-Tech-Finanzierungen in der Schweiz an KI-orientierte Start-ups, von generativem Proteindesign und industrieller Autonomie bis hin zur Sicherheit von Fundamentaldatenmodellen, was einer Verdreifachung des Anteils von 2020 entspricht. Dieser Finanzierungsboom geht einher mit einer wachsenden Zahl von Unternehmen in der Wachstumsphase wie Scandit, Distalmotion und Climeworks, was die Fähigkeit der Schweiz unterstreicht, Laborerfindungen in missionskritische Produkte für Fortune-500-Kunden umzusetzen.

Chris Keller, Managing Director Central Europe bei AWS, fügte hinzu: „Die Schweiz steht an der Spitze der globalen KI-Innovation und ist führend mit den meisten KI-Patenten pro Kopf und einem der dynamischsten Startup-Ökosysteme.“

Mit zunehmender Reife des Deep-Tech-Ökosystems in der Schweiz planen die Autoren des Berichts, den Datensatz zu vertiefen und die Branchenleistung in wichtigen Zentren wie Zürich, Lausanne, Genf und Basel zu verfolgen. Da immer mehr Schweizer Deep-Tech-Start-ups eine gewisse Größe erreichen, soll Gründern, Investoren und politischen Entscheidungsträgern ein zuverlässiger Überblick über die Fortschritte gegeben und die Führungsrolle des Landes im Bereich Deep Tech untermauert werden.

Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden: https://deeptechnation.ch/resources/swiss-deep-tech-report-2025


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