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Steigende Budgets, teilweise Zurückhaltung bei RISE

IT- und SAP-Investitionsbudgets steigen wieder + Nutzung von S/4HANA wächst, Verständnis von RISE with SAP ausbaufähig+ SuccessFactors auf dem Vormarsch

Die Folgen der Corona-Krise scheinen sich abzuschwächen, die Zuversicht steigt und mit ihr die IT- und SAP-Investitionsbudgets. So ein Ergebnis des Investitionsreports 2022* der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG). Darüber hinaus ergab der Investitionsreport, dass das Wissen über RISE with SAP noch ausbaufähig ist. 60 Prozent der Befragten haben zwar schon davon gehört, sind mit dem Angebot aber noch nicht vertraut. Die Akzeptanz von SuccessFactors bei den SAP-Cloud-Lösungen ist ausgeprägt. Und bei der Business Technology Platform punkten vor allem die Analyse-Funktionen. Bei den übergreifenden IT-Themen steht die Cybersicherheit ganz oben, vor der Prozessautomatisierung und der Digital-Kompetenz sowie der Nachhaltigkeit.

Die Zeiten der Zurückhaltung sind vorbei, was die Investitionsneigung in die IT betrifft. Bei 59 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) steigt das IT-Gesamtbudget, vor einem Jahr waren es noch lediglich 39 Prozent. Bei 29 Prozent bleibt es gleich (2021: 37 Prozent) und bei 5 Prozent sinkt es (2021: 18 Prozent). Bei den Investitionen in SAP lässt sich festhalten, dass bei 57 Prozent der befragten Unternehmen das Budget steigt (2021: 43 Prozent), bei 32 Prozent unverändert bleibt (2021: 35 Prozent) und bei 7 Prozent sinkt (2021: 18 Prozent). „Es lässt sich anhand dieser Werte feststellen, dass die Folgen der Corona-Krise im Jahr 2022 wohl überwunden sind oder zumindest deutlich an Einfluss verlieren. Der Investitionsstau der letzten beiden Jahre scheint sich aufzulösen. Was sich noch 2021 nur sehr verhalten entwickelt hat, wird durch die Neuauflage von Projekten bzw. die Notwendigkeit der Transformationsbemühungen Fahrt aufnehmen. Dafür spricht sowohl das Ergebnis für die IT-Gesamtbudgets als auch für die SAP-Budgets“, kommentiert Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender.

Nutzung von S/4HANA wächst

Danach gefragt, welche SAP-ERP-Lösungen die Unternehmen bzw. Organisationen aktuell einsetzen, kommt SAP ERP bzw. die SAP Business Suite auf 75 Prozent, gefolgt von 32 Prozent mit S/4HANA On-Premise. S/4HANA Cloud spielt im Vergleich eine eher untergeordnete Rolle. Nur 6 Prozent der Befragten setzen S/4HANA als Private-Cloud-Lösung ein, und 2 Prozent als Public-Cloud-Lösung. Zum Vergleich: Im DSAG-Investitionsreport 2021 gaben 14 Prozent der Befragten an, dass sie S/4HANA bereits im Einsatz hätten. In einer gemeinsamen Befragung der DSAG und der American SAP User Group (ASUG) Mitte des Jahres 2021 gaben dies sogar 24 Prozent an. Hier ist also eine Steigerung zu verzeichnen. “Interessant am Ergebnis des diesjährigen Investitionsreports bezogen auf S/4HANA ist, dass knapp die Hälfte der Unternehmen, die S/4HANA On-Premise im Einsatz haben, auch angegeben haben, SAP ERP beziehungsweise die SAP Business Suite einzusetzen. Dies könnte darauf hindeuten, dass einige Unternehmen aufgrund der Komplexität des Umstiegs ihr bisheriges System noch eine Zeitlang parallel betreiben, ehe sie die vollständige Transformation vollziehen”, so Jens Hungershausen.

Gefragt nach der Relevanz der Business Suite für die SAP-Investitionen im Jahr 2022 planen 6 Prozent der Unternehmen hohe Investitionen (2021: 3 Prozent) und 18 Prozent mittlere Investitionen (2021: 22 Prozent). Bei S/4HANA sind hohe Investitionen für 26 Prozent relevant (2021: 25 Prozent) und mittlere Investitionen für 24 Prozent (2021: 31 Prozent). „Die Zurückhaltung in Sachen S/4HANA ist etwas überraschend. Ich hätte erwartet, dass für dieses Jahr die Transformationsaktivitäten in Richtung S/4HANA zunehmen würden. RISE with SAP kann hier offensichtlich noch nicht für den notwendigen Pusch sorgen. Als DSAG wird es daher unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder noch stärker bei der Transformation zu begleiten und ihnen Hilfestellungen zu geben“, fasst Jens Hungershausen zusammen. Dazu hat der Interessenvertretung in diesem Jahr bereits drei S/4HANA-Fokusgruppen gegründet, die sich gezielt mit den drei Phasen der Transformation befassen.

SuccessFactors klar in Führung

Der Blick auf die SAP-Cloud-Lösungen und deren Relevanz für Investitionen im Jahr 2022 zeigt SuccessFactors mit hohen Investitionen und mittleren Investitionen von 21 Prozent (2021: 15 Prozent) klar in Führung, gefolgt von SAP Customer Experience (CX) und Ariba gleichauf mit jeweils 9 Prozent (2021: jeweils 8 Prozent). Concur und SAP Integrated Business Planning kommen auf jeweils 6 Prozent. Kaum Relevanz haben für die Befragten in 2022 die Industry Cloud und Qualtrics. „Die Spitzenstellung von SuccessFactors in diesem Ranking ist nicht überraschend. Es ist sogar damit zu rechnen, dass die Zustimmung weiter steigen wird. Die von SAP kürzlich angekündigten Cloud-Standorte exklusiv für die Öffentliche Verwaltung dürften in naher Zukunft für einen zusätzlichen Schub sorgen. Eine Entwicklung, die u.a. auch auf den stetigen Einsatz der DSAG für die Öffentliche Verwaltung zurückzuführen ist“, erläutert Jens Hungershausen.

Commerce- und Analyselösungen liegen vorn

Die Relevanz von SAP Customer Experience (CX) hat sich seit dem Investitionsreport 2021 nicht sehr verändert. Mittlere und hohe Investitionen planen 9 Prozent (2021: 8 Prozent). In diesem Jahr wurden auch die konkreten CX-Lösungen abgefragt, in die investiert werden soll. Bei denen, die Investitionen in dem Bereich planen, liegen die SAP-Commerce-Lösungen wie die SAP Commerce Cloud bei 37 Prozent der Befragten vorn. Gefolgt von den SAP-Sales-Lösungen wie der SAP Sales Cloud mit 27 Prozent und den SAP-Service-Lösungen wie der SAP Service Cloud mit 17 Prozent.

In Sachen Business Technology Platform werden für die Analyselösungen von 20 Prozent der Befragten hohe und mittlere Investitionen geplant, knapp gefolgt von Datenbank- und Datenmanagement-Lösungen mit 19 Prozent. Auf den weiteren Plätzen liegen mit 11 Prozent die Integration und Erweiterung/Anwendungsentwicklung sowie die intelligenten Technologien mit 4 Prozent. Insbesondere vom Ergebnis bei den Analyselösungen ist der DSAG-Vorstandsvorsitzende überrascht: „Ich hätte damit gerechnet, dass mehr Unternehmen hier hohe Investitionen planen. Die Analyse von Projekten, des eigenen Status quo im Markt und in der Kommunikation ist wichtig, um Unternehmensprozesse ganzheitlich zu steuern. Insbesondere mit den schwierigen Corona-Jahren im Rücken wäre es naheliegend gewesen, dass Echtzeitanalysen, Prognosen und Planungen auch für die Zukunft ein höherer Stellenwert eingeräumt wird.“

Verständnis für RISE with SAP ist ausbaufähig

Ein weiteres wichtiges Thema für die Umfrage war RISE with SAP, das Business-Transformation-as-a-Service-Angebot auf der Basis von SAP S/4HANA Cloud. 11 Prozent geben an, noch nie von RISE with SAP gehört zu haben (DSAG-ASUG-Umfrage 2021: 10 Prozent). 60 Prozent haben bereits davon gehört (DSAG-ASUG-Umfrage 2021: 56 Prozent), sind aber nicht vertraut damit. 21 Prozent geben an, mit RISE with SAP eher vertraut zu sein (DSAG-ASUG-Umfrage 2021: 27 Prozent). Die Ergebnisse zeigen, dass seit dem vergangenen Jahr noch keine allzu deutliche Bewegung in dieses Thema gekommen ist.

Die Skepsis unter den DSAG-Mitgliedern ist nach wie vor groß. Entsprechend deutlich sind die Werte bei der Frage nach der Nutzung von RISE with SAP: 57 Prozent der Teilnehmenden halten es für sehr unwahrscheinlich und eher unwahrscheinlich, RISE with SAP in Betracht zu ziehen. 21 Prozent sind in diesem Punkt neutral. „Transformationen sind unbeständige, bewegliche Prozesse, die in den Unternehmen auf IT-Systeme in unterschiedlichsten Release-Ständen und Ausbaustufen treffen. Da braucht es noch entschieden mehr Klarheit und ein ganzheitliches Verständnis seitens SAP für die individuellen Gegebenheiten in den Unternehmen. Nicht Business-Transformation-as-a-Service, sondern Business-Transformation auf Augenhöhe muss das Ziel sein“, fasst Jens Hungershausen zusammen.

Cybersecurity dominiert die IT-Themen

Neben den reinen SAP-Themen galt ein weiterer Schwerpunkt der Umfrage der Relevanz von übergreifenden Themen für die Investitionsplanung. Dabei steht die Cybersecurity mit 78 Prozent hoher und mittlerer Relevanz deutlich an erster Stelle, gefolgt von der Prozessautomatisierung mit 66 Prozent und der Digitalen Kompetenz wie auch Remote-Work mit 55 Prozent. Das Thema Nachhaltigkeit spielt immerhin für 48 Prozent der Befragten eine Rolle.

„Die große Bedeutung der Cybersecurity für die Unternehmen überrascht nicht. SAP wird für alle Lösungen noch sehr viel stärker den Bereich Cloud-Security mit klaren Konzepten und für die Kunden umsetzbaren Lösungen und Standards begleiten müssen, und zwar über das komplette Portfolio hinweg“, ist Jens Hungershausen überzeugt. Hier ist die Forderung der DSAG eindeutig: Es braucht qualitativ hochwertige Software- und Cloud-Lösungen, die den gestiegenen Anforderungen an Betrieb und Sicherheit gerecht werden sowie ein funktionales Äquivalent zu bisherigen On-Premise-Lösungen bieten.

Auch beim Thema Nachhaltigkeit engagiert sich die DSAG aktiv mit einem Forum Sustainability, in dem unter anderem Hilfestellungen bei der Umsetzung der Anforderungen durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in SAP-Systemen gegeben werden. „Die DSAG arbeitet daran, den dringend benötigten praktischen Nutzen zum Gesetz zu liefern und steht hierzu in konstruktivem Dialog mit SAP“, erläutert Jens Hungershausen.

Bei den Investitionen in innovative Technologien zeigt sich das Bild wie im vergangenen Jahr. Für 2022 stehen Data-Intelligence/Big Data bei 35 Prozent der befragten Unternehmen an erster Stelle (2021: 43 Prozent). Gefolgt von Cloud-Computing mit 24 Prozent (2021: 26 Prozent) und der Robotic-Process-Automation (RPA) mit 15 Prozent (2021: 20 Prozent). Dieses Abschneiden kann ebenfalls als Auswirkung des Investitionsstaus der Corona-Jahre gesehen werden.

Fazit

Die Zurückhaltung der vergangenen beiden Jahre weicht einem optimistischen Blick nach vorn, der sich in steigender Investitionsbereitschaft ausdrückt, sowohl in die IT im Allgemeinen als auch in SAP im Besonderen. SAP ERP und die Business Suite haben bei den aktuell eingesetzten Lösungen immer noch die Nase deutlich vorn im Vergleich zu S/4HANA, das sich jedoch verhalten positiv entwickelt. Wobei S/4HANA in Sachen Investitionsbereitschaft im Vergleich zu SAP ERP und der Business Suite mittlerweile bei rund doppelt so vielen Unternehmen vorn liegt. Eher auf der Stelle tritt RISE with SAP in Bezug auf die Akzeptanz bei den DSAG-Mitgliedern. Dafür spielt das Interesse am SAP-unabhängigen Thema Cybersecurity eine umso größere Rolle bei den Umfrageteilnehmenden.

 

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