
Die Ausnutzung der Schwachstellen im IoT-/OT-Sicherheitstool ermöglicht Remote Code Execution und die vollständige Übernahme von Systemen
Die Forscher von SentinelLabs, der Research-Abteilung von SentinelOne, haben eine Reihe kritischer Schwachstellen in Microsoft Azure Defender for IoT entdeckt, die Cloud- und On-Premise-Kunden betreffen. Nicht authentifizierte Angreifer können Geräte, die durch Microsoft Azure Defender for IoT geschützt sind, aus der Ferne kompromittieren, indem sie Schwachstellen im Azure-Mechanismus zur Passwortwiederherstellung ausnutzen.
Die Erkenntnisse der Forscher wurden proaktiv an Microsoft gemeldet und die Schwachstellen werden unter den Namen CVE-2021-42310, CVE-2021-42312, CVE-2021-37222, CVE-2021-42313 und CVE-2021-42311 geführt. Die Sicherheitslücken werden allesamt als kritisch eingestuft, einige davon mit einem CVSS-Score von 10,0 – der höchstmögliche Wert, der eine besonders schwerwiegende Gefährdung kennzeichnet. Microsoft hat Sicherheitsupdates veröffentlicht, um diese kritischen Schwachstellen zu beheben, und Benutzern wird dringlich empfohlen, sofort Maßnahmen zu ergreifen.
Fernzugriff und Systemübernahme mittels Password Recovery und SQL Injection
Microsoft Defender for IoT ist eine agentenlose Sicherheitslösung auf Netzwerkebene für die kontinuierliche Erkennung von IoT/OT-Assets, Schwachstellenmanagement und Bedrohungen, die keine Änderungen an bestehenden Umgebungen erfordert. Die Lösung kann vollständig vor Ort oder in Azure-verbundenen Umgebungen eingesetzt werden.
Die Sicherheitsforscher von SentinelLabs fanden heraus, dass Schwachstellen im Mechanismus zum Zurücksetzen von Passwörtern von Angreifern missbraucht werden können, um sich unbefugten Zugang zu verschaffen. Außerdem können Angreifer aufgrund mehrerer SQL-Injection-Schwachstellen in Defender for IoT ohne Authentifizierung Zugriff erhalten. Nicht gepatchte Systeme, auf denen die Anwendung ausgeführt wird, sind betroffen und angreifbar. Da das Sicherheitsprodukt viele Konfigurationen, wie z.B. RTOS, enthält, die teils nicht getestet wurden, könnten die Benutzer dieser Systeme ebenfalls potenziell betroffen sein.
Ein erfolgreicher Angriff kann zu einer vollständigen Kompromittierung des Netzwerks führen, da Azure Defender for IoT so konfiguriert ist, dass es einen Terminal Access Point für den Netzwerkverkehr hat. Der Zugang zu sensiblen Informationen im Netzwerk könnte eine Reihe von ausgeklügelten Angriffsszenarien eröffnen, die nur schwer oder gar nicht zu erkennen sind. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werfen ernste Fragen über die Sicherheit von Sicherheitsprodukten selbst und ihre Gesamtauswirkung auf die Sicherheitslage anfälliger Sektoren auf.
Disclosure und Gegenmaßnahmen
Am 21. Juni 2021 haben die Forscher von SentinelLabs Kontakt mit dem Microsoft Security Response Center aufgenommen und den Hersteller über die Existenz der Sicherheitslücken in Kenntnis gesetzt. Der betroffene Code und ein Proof-of-Concept-Video wurden auf Anfrage am 1. Juli mit Microsoft geteilt. Am 14. Dezember wurde schließlich ein Update-Patch und ein Advisory von Microsoft veröffentlicht, das die Fehler beschreibt und Maßnahmen zur Behebung auflistet.
Zum jetzigen Zeitpunkt hat SentinelOne keine Hinweise auf erfolgreiche Missbrauchsfälle der Schwachstellen durch Cyberkriminelle entdeckt. Dennoch lautet die Empfehlung der Experten, alle privilegierten Zugangsdaten für die Plattform zu widerrufen, bevor die Cloud-Plattformen gepatcht wurden, und die Zugangsprotokolle auf Unregelmäßigkeiten zu überprüfen.
Weitere technische Details zur Sicherheitslücken sowie Informationen zur Behebung des Problems finden Sie im vollständigen Bericht von SentinelLabs: https://s1.ai/azure-iot
Fachartikel

ChatGPT bei der Arbeit nutzen? Nicht immer eine gute Idee

Das Aktualisieren von Software-Agenten als wichtige Praktik der Cyberhygiene auf MSP-Seite

Kosteneinsparungen und Optimierung der Cloud-Ressourcen in AWS

CVE-2023-23397: Der Benachrichtigungston, den Sie nicht hören wollen

Wie sich kleine und mittlere Unternehmen proaktiv gegen Ransomware-Angriffe wappnen
Studien

Studie zeigt 193 Millionen Malware-Angriffe auf Mobilgeräte von Verbrauchern im EMEA-Raum

2023 State of the Cloud Report

Trotz angespannter Wirtschaftslage: die Security-Budgets steigen, doch der IT-Fachkräftemangel bleibt größte Hürde bei Erreichung von Security-Zielen

BSI-Studie: Viele Software-Produkte für Onlineshops sind unsicher

Wie Cloud-Technologie die Versicherungsbranche revolutioniert
Whitepaper

Arctic Wolf Labs Threat Report: Deutlicher Anstieg der erfolgreichen Fälle von Business-E-Mail-Compromise

Aufkommende Trends in der externen Cyberabwehr

Cyber-Sicherheit für das Management – Handbuch erhöht Sicherheitsniveau von Unternehmen

Aktueller Datenschutzbericht: Risiko XXL am Horizont

Vertrauen in die Lieferkette durch Cyber-Resilienz aufbauen
Unter4Ohren

Optimierung der Cloud-Ressourcen und Kosteneinsparungen in AWS

DDoS – der stille Killer

Continuous Adaptive Trust – mehr Sicherheit und gleichzeitig weniger mühsame Interaktionen

Datenschutz und -kontrolle in jeder beliebigen Cloud bei gleichzeitiger Kostensenkung, Reduzierung der Komplexität, Verbesserung der Datenverfügbarkeit und Ausfallsicherheit
