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Sensible Daten offengelegt? Wie sich der Cyberangriff von DeepSeek auf die Nutzer auswirken könnte

Der jüngste groß angelegte Cyberangriff auf DeepSeek wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die globale KI-Branche konfrontiert ist, insbesondere für ressourcenbeschränkte Start-ups, die sich in einem rasanten Wachstum und einer erhöhten Sichtbarkeit zurechtfinden müssen.

Groß angelegte Cyberangriffe beinhalten in der Regel Taktiken wie Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS). KI-Unternehmen sind relativ anfällig für DDoS, da die Generierung von Antworten auf KI-Anfragen viele Serverressourcen in Anspruch nimmt. DeepSeek hat zwar keine konkreten Details über die Geschehnisse bekannt gegeben, aber die Entscheidung, die Registrierung neuer Benutzer einzuschränken, deutet darauf hin, dass das Unternehmen versucht, eine Überlastung seiner Systeme oder eine weitere Ausnutzung durch solche Angriffe zu verhindern.

Da DeepSeek auf Open-Source-Modelle setzt und schnell skaliert wurde, könnten Angreifer bekannte Software-Schwachstellen oder unentdeckte Fehler (sogenannte Zero-Days) ausgenutzt haben. Schwachstellen in den APIs oder Server-Setups könnten die Hauptziele gewesen sein. Es besteht auch eine gute Chance, dass die Nutzung einer weniger sicheren Infrastruktur von Drittanbietern dazu beigetragen hat, dass das Unternehmen ungeschützt war. Start-ups, die auf leichter zugängliche oder alternative Rechenressourcen angewiesen sind, können sich bei der Skalierung ihrer Abläufe versehentlich größeren Risiken aussetzen.

Für bestehende Benutzer besteht die größte Sorge darin, ob ihre sensiblen Daten kompromittiert wurden. Generative KI-Modelle wie DeepSeek verarbeiten eine Vielzahl von Benutzereingaben – beispielsweise private Fragen, Unterhaltungen oder Suchanfragen. Im Falle einer Datenpanne könnten diese Informationen zusammen mit den Interaktionsmustern der Benutzer mit der Plattform offengelegt und bei zukünftigen Angriffen möglicherweise ausgenutzt werden.

DeepSeek hat die Einzelheiten des Cyberangriffs nicht bekannt gegeben, und daher sollten Nutzer die Situation mit Vorsicht angehen, auch wenn sie aufgefordert werden, sich wie gewohnt einzuloggen. Ohne Transparenz ist unklar, ob sensible Daten kompromittiert wurden. Nutzer sollten ihre Konten auf verdächtige Aktivitäten überwachen, Passwörter ändern, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren und die Weitergabe sensibler Informationen vermeiden. Ich würde ihnen auch raten, sich an DeepSeek zu wenden, um weitere Einzelheiten zu erfahren und die Risiken einzuschätzen.

Die Begrenzung neuer Registrierungen ist ein notwendiger Schritt, um die unmittelbaren Folgen des Angriffs zu kontrollieren, könnte aber unbeabsichtigt das Vertrauen der Benutzer beeinträchtigen. Selbst eine kurze Unterbrechung des Dienstes kann dazu führen, dass die Menschen in Frage stellen, ob die Plattform ihre Daten sicher verwahren und einen zuverlässigen Zugang gewährleisten kann. Dies könnte sowohl Benutzer als auch Geschäftspartner abschrecken. In größerem Maßstab könnte dieser Vorfall auch dem Ruf von DeepSeek schaden, insbesondere da sich das Unternehmen als ernstzunehmender Konkurrent von in den USA ansässigen KI-Giganten wie OpenAI positioniert. Die Auswirkungen könnten nicht nur DeepSeek betreffen, sondern auch weiterreichende Folgen für die KI-Branche insgesamt haben.

Aus Sicht der Cybersicherheit ist die Abhängigkeit von DeepSeek von weniger fortschrittlichen Chips eine strategische Schwachstelle. Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China, riskieren Unternehmen, die weniger fortschrittliche Hardware zur Einhaltung von Exportkontrollen verwenden, Angriffe sowohl von staatlicher Seite als auch von erfahrenen Cyberkriminellen. Chinesische staatlich geförderte Akteure würden wahrscheinlich eher auf spezifisches geistiges Eigentum abzielen als auf die Störung von Diensten, da sie normalerweise geopolitische und wirtschaftliche Vorteile anstreben. Die Störung von Diensten (z. B. durch einen DDoS-Angriff) bietet in der Regel nicht die direkten Vorteile, die sie anstreben.

Andererseits könnten staatliche Akteure in den USA ein Interesse daran haben, die Geschäftstätigkeit von DeepSeek zu untergraben, insbesondere da der Aufstieg des Unternehmens die Vorherrschaft der USA im KI-Sektor in Frage stellen könnte. Der Angriff könnte darauf abzielen, das Wachstum von DeepSeek zu verzögern oder seinen Wettbewerbsvorteil zu behindern. Dies ist natürlich eine Hypothese.

Der Cyberangriff auf DeepSeek hat uns an die Cybersicherheitsrisiken erinnert, denen KI-Start-ups ausgesetzt sind, insbesondere solche, die unter starkem wettbewerblichem und geopolitischem Druck stehen. Da diese Unternehmen wachsen und mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, müssen sie ihre Sicherheitsmaßnahmen unbedingt verstärken, einschließlich Zero-Trust-Modelle, kontinuierliche Überwachung und robuste Verschlüsselung in ihrer gesamten Infrastruktur. Bestehenden Nutzern, die sich um die Datenintegrität sorgen, würde ich sagen, dass DeepSeek eine transparente und detaillierte Antwort geben sollte, um das Vertrauen wiederherzustellen und weiteren Schaden zu mindern. Nur durch die Umsetzung starker Sicherheitsrahmen können KI-Unternehmen wie DeepSeek die eskalierenden Bedrohungen in der Branche bewältigen.

ÜBER DEN AUTOR

Aras Nazarovas ist Informationssicherheitsforscher bei Cybernews, einer forschungsorientierten Online-Publikation. Aras ist auf Cybersicherheit und Bedrohungsanalysen spezialisiert. Er untersucht Online-Dienste, böswillige Kampagnen und Hardwaresicherheit und sammelt gleichzeitig Daten über die häufigsten Cybersicherheitsbedrohungen. Aras hat zusammen mit dem Cybernews-Forschungsteam erhebliche Probleme im Bereich Online-Datenschutz und -Sicherheit aufgedeckt, die sich auf Organisationen und Plattformen wie NASA, Google Play und PayPal auswirken. Das Cybernews-Forschungsteam führt jährlich über 7.000 Untersuchungen durch und veröffentlicht mehr als 600 Studien, um Verbrauchern und Unternehmen dabei zu helfen, Datensicherheitsrisiken besser zu verstehen und zu mindern.


Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html

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