
Robotic Process Automation (RPA) ist in der gesamten IT-Branche in aller Munde. Bots zur Automatisierung und Skalierung sich wiederholender Geschäftsprozesse einzusetzen ist für viele Unternehmen reizvoll. Richtig verwendet, ermöglicht RPA einen höheren ROI, vollständige Prozesstransparenz, höhere Produktivität und bessere Mitarbeiter- und Kundenerfahrungen. Obwohl die Vorteile lukrativ klingen, werden sie automatisch nichtig, wenn nach der Implementierung Sicherheitsprobleme auftauchen.
Wenn Unternehmen ihre Prozesse mit dem größten potenziellen ROI automatisieren, erhalten die Bots Zugriff auf hochsensible Informationen. Dazu gehören beispielsweise kundenspezifische Kreditkarten- und Bankkontodaten, Sozialversicherungsangaben sowie Aufzeichnungen von Finanztransaktionen.
Ein erfahrener Angreifer kann sich Zugang zu den Bots verschaffen, um über sie an Daten zu gelangen und zu stehlen oder unbefugten Zugriff auf Systeme und Anwendungen zu erlangen. Er kann einen Cyberangriff starten, der dem Unternehmen einen erheblichen Imageverlust sowie finanziellen Schaden zufügt.
Indem Unternehmen Bots den Zugriff auf vertrauliche Informationen verweigern, können sie die mit RPA verbundenen Sicherheitsrisiken reduzieren oder sogar eliminieren. Allerdings würde dieser Schritt gleichzeitig die wichtigsten Vorteile schmälern, die Unternehmen von RPA haben. Das kann sich wie ein Zwiespalt anfühlen: Die Reduzierung der Vorteile von RPA würde den eigentlichen Zweck der Implementierung von RPA zunichte machen.
Compliance, Sicherheit und Governance
Unternehmen können aber noch etwas anderes tun. Sie können RPA-Lösungen verwenden, die Sicherheitsrichtlinien integrieren.
Die ISO/IEC 27701 ist eine Erweiterung von ISO/IEC 27001 (Informationssicherheits-Managementsystem) und ISO/IEC 27002 (Security Controls) um Datenschutzkriterien. Sie ergänzt diese mit einem Rahmenwerk für Datenschutz-Informationsmanagementsysteme (PIMS) zur Sicherung und Verwaltung personenbezogener Daten. ISO 27701 könnte der erste weit verbreitete Datenschutzstandard für RPA-Anbieter werden.
Die Norm ist für jedes RPA-Unternehmen, das in Europa tätig ist, aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (General Data Protection Regulation, GDPR) oder jeder anderen Region mit ähnlichen Datenschutzbestimmungen unerlässlich. RPA-Anbieter sollten sich dazu verpflichten, ein Höchstmaß an Informationssicherheit zu garantieren. Eine gute RPA-Lösung sichert das Kundenvertrauen. Kryon hat kürzlich als erster RPA-Anbieter die Zertifizierung nach ISO 27701 für seine Full-Cycle-Automation Plattform erhalten.
Konformität und Sicherheitsniveau beachten
RPA-Plattformen werden oft mit anderen Anwendungen im Backend integriert, um einen Prozess abzuschließen. Bestehende Systeme und Anwendungen müssen daher mit der ISO-zertifizierten RPA-Plattformen konform sein. Nur dann interagieren sie mit den RPA-Tools reibunglos. Unternehmen sollten dies vorab prüfen und ggfls. in Erweiterungen investieren, um sich vor potenziell großen Verlusten zu schützen.
Das Sicherheitsniveau, das ein RPA-Anbieter seinen Kunden bietet, erhöht den geschäftlichen Wert von RPA. Unternehmen erhalten so die Möglichkeit, Prozesse zu automatisieren, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass sensible Informationen gefährdet werden. Viele RPA-Anbieter sind hier im Rückstand und müssen ihr Sicherheitsniveau erhöhen.
Autor: Mayk Tillinski, Vice President EMEA bei Kryon Systems
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