
Virtuelle Assistenten auf Smartphones erkennen unbekannte Anrufer und stoppen potenzielle Betrugsversuche, bevor das Telefon klingelt. Das berichtete erstmals die New York Times.
Kostenlose Anti-Robocall-Funktionen für iPhone und Android
Apple und Google führen neue, kostenlose Funktionen ein, die Spam-Anrufe automatisch filtern. iOS 26 bietet ein integriertes Tool zur Anrufüberprüfung für unbekannte Nummern, das ähnlich arbeitet wie eine bestehende Technologie für Android-Geräte. Diese Tools helfen, Anrufer zu identifizieren und Robocalls mit gefälschten Telefonnummern zu blockieren. Nutzer können während der KI-Prüfung Fragen stellen oder Anrufe ablehnen.
Beim Test der neuen iPhone-Funktion nahm der virtuelle Assistent den Anruf entgegen und teilte in Echtzeit mit, was der Anrufer sagte. Seit der Aktivierung dieser Funktion gehen Anrufe von unbekannten Nummern weitgehend unbemerkt vorbei. Das Tool arbeitet zuverlässig, ohne dass das Telefon klingelt.
Für viele Smartphone-Nutzer bietet die Anrufüberprüfung eine deutliche Entlastung. Spam- und Betrugsanrufe sind seit Jahren ein massives Problem. Frühere Schutz-Apps, die Anrufe von bekannten Betrugsnummern blockierten, waren oft ineffektiv.
Auch Android-Nutzer profitieren. Googles Anruf-Screener ist seit Jahren auf Pixel-Geräten verfügbar und wurde nun auf weitere Länder wie Australien, Kanada und Irland ausgeweitet. Andere Android-Modelle verfügen jedoch noch nicht über die Funktion.
Betrüger passen sich an
Obwohl Netzbetreiber und Behörden Maßnahmen ergriffen haben, bleiben Robocalls ein Problem. Nach einem vorübergehenden Rückgang im vergangenen Jahr nehmen Betrugsanrufe wieder zu – auch durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, die Stimmen imitieren und Anrufe glaubwürdiger erscheinen lässt. Die neuen Tools von Apple und Google bieten zwar keine perfekte, aber eine deutlich effektivere Lösung.
So aktivieren Sie die Funktion auf iPhones
-
Öffnen Sie die Einstellungen und installieren Sie die neueste iOS-Version über Allgemein → Softwareupdate.
-
Wählen Sie anschließend in den Einstellungen den Bereich Apps → Telefon.
-
Scrollen Sie zu Unbekannte Anrufer filtern und aktivieren Sie Grund für den Anruf fragen.
Bei eingehenden Anrufen unbekannter Nummern übernimmt Siri das Gespräch und fragt nach dem Anrufgrund. Eine Abschrift erscheint auf dem Bildschirm, und Nutzer können Folgefragen eingeben oder den Anruf annehmen oder ablehnen.
So aktivieren Sie die Anrufüberprüfung auf Android
-
Öffnen Sie die Telefon-App.
-
Tippen Sie auf Mehr → Einstellungen → Anrufüberprüfung.
-
Aktivieren Sie Anrufe automatisch überprüfen und wählen Sie eine Schutzstufe, z. B. Maximaler Schutz.
Der Google-Assistent beantwortet dann Anrufe unbekannter Nummern, fragt nach Informationen und bietet Optionen zum Blockieren oder Rückruf.
Warum die Technologie besser, aber nicht perfekt ist
Bisherige Drittanbieter-Apps blockierten nur bekannte Betrugsnummern, was durch gefälschte Anrufer-IDs leicht umgangen werden konnte. Telefonanbieter versuchen seit Jahren, das Problem mit der Stir/Shaken-Technologie zu lösen, die Telefonnummern authentifiziert. Ein Häkchen neben einer Nummer zeigt an, dass der Anruf verifiziert ist. Dennoch bleibt das Fälschen von Nummern ein Problem.
Apple und Google boten bislang die Möglichkeit, alle unbekannten Anrufe direkt an die Mailbox zu leiten – eine unpraktische Lösung für wichtige Anrufe von Ärzten oder Apotheken. Das neue Screening-Tool stellt einen Mittelweg dar: Es prüft Anrufe, ohne legitime Kontakte zu blockieren.
In Tests funktionierte die Funktion zuverlässig. Robocalls legten auf, wenn Siri nachfragte, während echte Anrufer sich identifizierten. Manche Gesprächspartner empfanden das automatisierte Screening jedoch als unpersönlich oder störend. Apple betont, dass die Funktion optional ist, um Nutzern Zeit zur Eingewöhnung zu geben.
Schutz vor betrügerischen Textnachrichten
Da Betrüger zunehmend auf SMS ausweichen, bieten Apple und Google auch Tools zur Erkennung gefälschter Textnachrichten. Diese funktionieren ähnlich wie Spamfilter bei E-Mails und verschieben verdächtige Nachrichten automatisch in den Ordner Spam.
Apple-Nutzer können die Filterfunktion in der Nachrichten-App aktivieren, um Nachrichten unbekannter Absender zu filtern.
Auch interessant für Sie
Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html
Fachartikel

Industrielles Phishing gegen Italiens Infrastruktur: Group‑IB entdeckt automatisiertes Aruba‑Imitierendes Phishing‑Kit

Stärkung von Red Teams: Ein modulares Gerüst für Kontrollbewertungen

SAP Patch Day November 2025: Kritische Lücken in SQL Anywhere Monitor und SAP Solution Manager geschlossen

Nordkoreanische APT-Gruppe missbraucht Google Find Hub für Fernlösch-Angriffe auf Android-Geräte

DNS-Ausfallsicherheit entscheidet über die Unternehmenskontinuität
Studien

BSI-Lagebericht 2025: Fortschritte in der Cybersicherheit – Deutschland bleibt verwundbar

Forrester veröffentlicht Technologie- und Sicherheitsprognosen für 2026

Zunahme KI-gestützter Cyberbedrohungen im Fertigungssektor

KnowBe4-Studie: Personalisierte Phishing-E-Mails setzen auf die Verwendung von Firmennamen

Neue Studie: Mehrheit der US-Großunternehmen meldet KI-Risiken
Whitepaper

Vorbereitung auf künftige Cyberbedrohungen: Google veröffentlicht „Cybersecurity Forecast 2026“

Aktuelle Studie zeigt: Jeder Vierte in Deutschland bereits Opfer von digitalem Betrug

Cybersecurity in Deutschland: 200 Milliarden Euro Schaden trotz steigender IT-Ausgaben

Die EU bleibt weiterhin Ziel zahlreicher, sich überschneidender Bedrohungsgruppen

Verizon Business DBIR 2025: So können Gesundheitseinrichtungen Cyberangriffen begegnen
Hamsterrad-Rebell

Identity und Access Management (IAM) im Zeitalter der KI-Agenten: Sichere Integration von KI in Unternehmenssysteme

Infoblox zeigt praxisnahe IT-Security-Strategien auf it-sa 2025 und exklusivem Führungskräfte-Event in Frankfurt

IT-Security Konferenz in Nürnberg: qSkills Security Summit 2025 setzt auf Handeln statt Zögern

Von Palo Alto nach Paderborn: Wie eine Initiative US-Cyberfachkräfte für Deutschland gewinnen will







