Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verknüpft. Auf den ersten Blick mag diese Aussage kontrovers klingen. Immerhin benötigt die Digitalisierung wertvolle Ressourcen wie Metalle der seltenen Erden oder auch natürlich Energie. Das ist aber nur eine Seite der Medaille und die Gegenrechnung lohnt sich. Digitalisierung erschließt zahlreiche Potenziale, um Prozesse in Unternehmen effizienter und nachhaltig zu gestalten und dabei langfristig wertvolle Ressourcen zu sparen.
Laut Bundeswirtschaftsministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung besteht das Ziel nachhaltigen Verhaltens darin, „die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftigerGenerationen nicht eingeschränkt werden.“ Im Klartext heißt das: Im Zeitalter globaler Erwärmung gehört das Thema Nachhaltigkeit zwingend in jede vorausschauende Unternehmensstrategie. Die momentan noch freiwillige Entscheidung wird spätestens ab 2024 gesetzlich vorgeschrieben. Dann nämlich tritt die von den EU-Staaten erlassene Richtlinie „Offenlegungspflicht zur Nachhaltigkeit“ in Kraft und wird sukzessive den Druck auf Unternehmen erhöhen, sich dieser Aufgabe zu widmen. Firmen, die bislang vor allem Greenwashing betreiben, um ihr Image zu verbessern, werden dann nachweisen müssen, dass Nachhaltigkeit für sie mehr ist als ein werbewirksames Buzzword.
Nachhaltige Unternehmen und Organisationen zeichnet aus, dass sie mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen sparsam umgehen. Sie reduzieren zuallererst den CO2-Footprint ihrer Hardware und achten bei dem eigenen oder externen Rechenzentrum streng auf Energieeffizienz. Aber auch Digitalisierung und effiziente automatisierte Prozesse, die die Summe an Interaktionen von Personen oder Systemen im Unternehmen senken, kann hierzu beitragen. Schlanke Prozesse in schlanken Infrastrukturen sind nachhaltig.
Wissen ist Nachhaltigkeit
Eine solide, vertrauenswürdige und in Echtzeit aktualisierte Datenbasis ist eine erste Grundlage für schlanke und nachhaltige Prozesse. Denn wer seine Prozesse und Nachfragen kennt, kann Einsparpotenziale zu erkennen, Prozesse effizient gestalten und Ressourcen einsparen.
Datenorientierte Unternehmen, die ihre Abläufe und auch Dienstleistungen anhand von umfassenden Informationen steuern, anhand definierter Kennzahlen überwachen und fortlaufend analysieren, fällt es leichter, nachhaltig zu wirtschaften und agil auf aktuelle Entwicklungen und wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren. Gerade bei der angespannten politischen Weltlage, geprägt von Kriegen, Inflation mit Begleiterscheinungen wie Lieferengpässen, ist es essenziell, dass Unternehmen auf die sich rasant ändernden Marktbedingungen und Kundenerwartungen flexibel, punktgenau und schnell reagieren können, um ihren Ressourcenverbrauch oder ihre Lieferketten anzupassen und so kein Material zu verschwenden und wertvolle Zeit zu verlieren
Sichere Prozesse schaffen nicht nur Sicherheit – sie sparen auch Ressourcen
Viele Unternehmen gehen angesichts der allgegenwärtigen Gefahr, das Daten gestohlen, ausgekundschaftet, verschlüsselt, gelöscht oder manipuliert werden, den Weg, die Informationen an vielen verschiedenen Orten zu speichern. Mitarbeitende machen dieses Spiel aus eben derselben Angst gerne mit und horten redundante Kopien an weiteren Orten. Das Datenvolumen steigt – und damit auch die Ressourcen für die IT- die diese Dokumentationen sichern muss.
Technologien zur Datensicherheit können aber auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten: Ein sicheres Teilen und Vorhalten von Informationen etwa in virtuellen Datenräumen mit End-to-End-Verschlüsselungen und genau definierbaren Zugriffsrechten schaffen einen sicheren und zentralen Datenplatz anstatt eines Schatten-IT-Wildwuchses von verschiedenen Speicherorten. Eine zentrale Dokumentationsstelle mit vielleicht einem zusätzlichem Backsupport spart IT und damit Ressourcen ein. Ein einheitlicher Datenraum spart Rechenleistung und Speicherplatz und reduziert damit den CO2-Footprint, weil nur auf einen Ort zugegriffen wird.
Automatisierte Prozesse reduzieren den CO2-Ausstoß
Mindestens ebenso wichtig für eine nachhaltige Gestaltung von Prozessen sind digitalisierte und automatisierte Abläufe. Diese sind nicht nur effizienter, sondern schonen auch Ressourcen. Anstatt beispielsweise eine Gehaltsabrechnung in Papierform auszudrucken und postalisch einzeln an die Mitarbeitenden zu versenden, setzen immer mehr Unternehmen auf eine durchgängig automatisierte Lösung. Die Gehaltsabrechnungen werden dabei vollständig automatisiert und digital an die Mitarbeitenden verschickt, was den Prozess um ein Vielfaches beschleunigt. Da der gesamte Ablauf elektronisch stattfindet, reduziert das Unternehmen gleichzeitig seinen CO2-Ausstoß. Statt die elektronischen Lohnzettel wie in der Vergangenheit irgendwo im Unternehmen in dicken Ordnern zu archivieren, werden sie heute digital aufbewahrt.
Digitale Lösungen verhelfen zur Achtsamkeit
Digitale Lösungen generieren automatisierte Prozesse, auf deren Basis Unternehmen Einsparpotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifizieren können, um ihre Produkte und Dienstleistungen hinsichtlich Kosten, Performance, Qualität und Verfügbarkeit zu optimieren. Die effizienten digitalen Lösungen geben aber auch die Möglichkeit, achtsam mit der wichtigsten Ressource umzugehen, die uns zur Verfügung steht: der Zeit unserer Mitarbeiter.
Datenorientierte Unternehmen, die ihre Abläufe und auch Dienstleistungen anhand von umfassenden Informationen steuern, anhand definierter Kennzahlen überwachen und fortlaufend analysieren, fällt es leichter, nachhaltig zu wirtschaften und agil auf aktuelle Entwicklungen und wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren. (Bildrechte: FTAPI)