Die Status-quo-Mentalität der Rechtsbranche versperrt im Verbund mit nur zögerlichen Investitionen in innovative neue Technologien den Weg hin zu besseren rechtlichen Ergebnissen.
Während die technologische Digitalisierung tiefgreifende Auswirkungen auf die Rechtsbranche hat, sagt eine Mehrheit der Juristen, dass sie mit der Umsetzung wichtiger Transformationsinitiativen ins Hintertreffen geraten. Dies ist eine der zentralen Feststellungen eines neuen Umfrageberichts über die Transformation in der Rechtsbranche, der heute von der Association of Corporate Counsel (ACC) und DISCO, einem Anbieter KI-gestützter Rechtstechnologie, veröffentlicht wurde.
Rechtsabteilungen, die die Einführung von Technologien zur Verbesserung interner Recherchen priorisiert haben, stellen die eindeutigen Vorteile fest, darunter Produktivitätssteigerungen, eine Verringerung von Datenschutz- und Sicherheitsrisiken, Kostensenkungen und bessere Chancen auf einen günstigen Ausgang von Rechtsstreitigkeiten. Trotz dieser eindeutigen technologiebedingten Vorteile zeigen die Umfrageergebnisse jedoch, dass 70 % der Rechtsabteilungen und internen Teams die Anwendung von Technologien zur Verbesserung zentraler Automatisierungs- und Datenverwaltungsprozesse bisher nicht priorisieren.
Der „2022 Trends in Legal Transformation and Technology Report“ stützt sich auf Analysen von über 270 Leitern von Rechtsabteilungen und Rechtsexperten und leitet daraus Erkenntnisse über den aktuellen Stand der Technologie-Einführung und der Innovation ab. Die Daten zeigen Unternehmen und Organisationen, wie sie den Verlauf ihrer Transformation besser bewältigen, neue Technologien zur Senkung ihrer Gemeinkosten nutzen und Effizienzsteigerungen bei ihrer elektronischen Beweiserhebung (eDiscovery) erzielen können.
Weitere wichtige Ergebnisse der Umfrage:
- Information Governance und Datenverwaltung sind die Transformationsinitiativen, in die Rechtsabteilungen heute am häufigsten investieren – 65 % der Rechtsabteilungen gaben an, dass diese am wichtigsten seien, gefolgt von 47 % der Befragten, die Initiativen für das juristische Projektmanagement als Investitionspriorität nannten.
- Uneinig sind sich die Rechtsabteilungen in Bezug auf die technologiebezogene Entscheidungsfindung – 45 % der Juristen sind der Ansicht, dass ihre Abteilungen technologiebezogene Entscheidungen nicht im erforderlichen Umfang priorisieren.
- Budgetierungsaspekte haben sich zu einer der größten Hürden für die Transformation entwickelt – Von den Rechtsabteilungen, die transformative Veränderungen priorisiert haben, gaben 35 % an, dass steigende Kosten und zu geringe Budgets eine Hauptsorge seien, wobei diese Zahl rasch ansteigt.
- Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie ist der Schlüssel zum Erfolg – 76 % der Befragten erklärten, dass der richtige Personalmix der wichtigste Aspekt sei, um die wachsenden Anforderungen ihres Geschäfts zu bewältigen.
Der Bericht von ACC und DISCO enthält wichtige Erkenntnisse dazu, wie Rechtsexperten neue Technologien in ihre tägliche Arbeit integrieren. Hierzu gehören Tools zur Datenanalyse, Reporting-Software, Information Governance, Automatisierung, elektronische Beweismittelerhebung und Initiativen für das juristische Projektmanagement.
„Im Laufe der letzten Jahre mussten Rechtsabteilungen eine Vielzahl von Belastungen bewältigen, die sowohl den Arbeitsumfang als auch die Art der Erfüllung dieser zusätzlichen Anforderungen beeinflussten“, sagt Blake Garcia, Senior Director of Business Intelligence bei ACC. „Es ist kein Geheimnis, dass die Technologie eine zentrale Rolle für viele Juristen spielt, und dieser Bericht denkt dieses Konzept noch einen Schritt weiter, indem er konkrete Erkenntnisse dazu vorlegt, wie Technologie genutzt und eingesetzt wird, was dabei der Schlüssel zum Erfolg ist und welche konkreten Herausforderungen sich bei ihrer Einführung nach wie vor stellen. Ich weiß unsere Zusammenarbeit mit DISCO bei der Erarbeitung dieses nützlichen Berichts zu schätzen. Er bietet Rechtsabteilungen eine Messlatte für ihren technologischen Ansatz und ermöglicht es ihnen, angemessene Vorgehensweisen zu ermitteln.“
„Während die Rechtsbranche den Wandel zunehmend als Chance begreift und die Studie zeigt, dass sich viele über die zentralen Notwendigkeiten einig sind, bestehen in Bezug auf Prioritäten, Budgetierung und die interne Entscheidungsfindung weiterhin Diskrepanzen“, sagt Andrew Shimek, Chief Revenue Officer bei DISCO. „Diese Untersuchung verweist direkt auf etwas, was wir von unseren Fortune-100-Kunden hören: nämlich, dass Rechtsabteilungen unter wachsendem Druck stehen, ihre Kosten zu senken und die Betriebseffizienz zu steigern. Die Daten zeigen klar, dass die Priorisierung von Transformationsinvestitionen und -initiativen greifbare Auswirkungen auf die Teams und ihre Fähigkeit zum Erzielen besserer rechtlicher Ergebnisse haben kann.“
Während Unternehmen und Rechtsabteilungen bei ihren Bemühungen um eine digitale Transformation Fortschritte gemacht haben, deuten die Ergebnisse an, dass noch immer viel Spielraum zur Verbesserung von internen Abläufen und Recherche-Ergebnissen besteht. Die Studie zeigt zudem, was transformative Unternehmen tun, um organisatorische Hürden für Veränderungen aus dem Weg zu räumen. Um mehr zu erfahren oder um den vollständigen Bericht herunterzuladen, klicken Sie hier.
Über ACC
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