
Trotz wachsender Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz (KI) nutzt ein Großteil der deutschen Industrie deren Potenziale bislang nicht aus. Rund 75 Prozent der Unternehmen bleiben hinter den technologischen Möglichkeiten zurück.
Gleichzeitig fordern 88 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland eine maßvolle und innovationsfreundliche Regulierung von KI-Technologien. Der Wunsch: Rechtssicherheit schaffen, ohne Fortschritt zu bremsen. Besonders großes Potenzial sehen Fachleute im Energiemanagement. Dort kann KI helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen, Kosten zu senken und Nachhaltigkeitsziele schneller zu erreichen.
Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern – die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde.
Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent). „Künstliche Intelligenz kann in der Produktion Abläufe verbessern, Fehler verhindern und Kosten einsparen. Neben fehlender Zeit und Kompetenz sind aber vor allem eine komplexe Regulierung und daraus entstehende rechtliche Unsicherheiten Gründe dafür, dass der Einsatz von KI in der deutschen Industrie bislang eher zögerlich erfolgt“, sagt Lukas Spohr, Experte für Manufacturing und Industrie 4.0 beim Bitkom. 9 von 10 Unternehmen (88 Prozent) sind ebenfalls der Ansicht, dass die Politik KI-Innovationen nicht durch Überregulierung ersticken darf.
Als besonders vielversprechend wird der Einsatz von KI beim Energiemanagement angesehen – hier sehen 85 Prozent der deutschen Industrie große Chancen. Auch für die Anwendungsfelder Robotik (74 Prozent), Analytik (73 Prozent) und das Lagermanagement (72 Prozent) erwarten die Unternehmen positive Effekte. Für die Konfiguration von Maschinen sehen 7 von 10 Unternehmen Potenziale des KI-Einsatzes (70 Prozent), im Qualitätsmanagement versprechen sich 58 Prozent mögliche Vorteile. Auch in der Programmierung (52 Prozent), der Konstruktion (52 Prozent) und der Projektplanung bzw. dem technischen Management (51 Prozent) erkennt jeweils über die Hälfte der Unternehmen die Chancen des KI-Einsatzes für die eigenen Branche.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland ab 100 Beschäftigten telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 4 bis KW 8 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zu KI in der Industrie auf Ihr Unternehmen oder Ihrer Meinung nach zu?“ und „Wie bewerten Sie das Potenzial von KI in den folgenden Anwendungsbereichen speziell in der Industrie?“.
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