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Künftig keine Full-Stack-Entwicklung ohne KI-Prompting

6. Mai 2025

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) transformiert den IT-Sektor und die Arbeitswelt umfassend. KI verringert die Entwicklungszeit neuer Software dramatisch, indem sie auf Abruf vollständige Codezeilen liefert, Codingfehler identifiziert und Entwicklungsprozesse optimiert. Dies verändert nachhaltig beispielsweise die Arbeitsweise von Entwicklern und die Anforderungen im Bereich Full-Stack-Entwicklung. Auch andere Berufe sind nachhaltigen Veränderungen ausgesetzt. Neue Schlüsselkompetenzen, wie das KI-Prompting, werden unverzichtbar. Für Unternehmen und Mitarbeiter, die KI als effizientes Werkzeug einsetzen, wird diese Fähigkeit künftig zum entscheidenden Karriere- und Geschäftstreiber. 

Die Frage, wie sich KI auf den Arbeitsmarkt auswirkt, ist Gegenstand zahlreicher Studien, Diskussionen und Analysen. Der Bericht des Weltwirtschaftsforums zur Zukunft der Arbeitsplätze vom Januar 2025 prognostiziert, dass in den kommenden fünf Jahren weltweit etwa 92 Millionen Arbeitsplätze verloren gehen, während gleichzeitig 170 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus dem Jahr 2024 geht ferner davon aus, dass weltweit 40 % der Arbeitsplätze von KI-bedingten Veränderungen betroffen sein werden. Darunter auch der Beruf des Softwareentwicklers.

Benötigen Unternehmen künftig noch Programmierer oder übernimmt KI den Job?

Keinesfalls wird KI-Entwickler ersetzen können“, sagt Wirtschaftsinformatiker Junus Ergin und betont, dass Entwickler auch in Zukunft unverzichtbar bleiben. Der Bedarf werde sogar steigen.

Diese Einschätzung deckt sich mit aktuellen Prognosen: Laut einer Studie vom Digitalverband Bitkom aus dem Jahr 2024 wird die Nachfrage nach IT-Spezialisten deutlich zunehmen – von derzeit 1,29 Millionen auf 1,92 Millionen bis zum Jahr 2040. Das entspricht einem Wachstum von rund 630.000 Fachkräften allein in Deutschland. Laut der Studie Future of Jobs Report des Weltwirtschaftsforums sind Softwareentwickler sogar eine der vier Berufsgruppen, die bis 2030 das stärkste Wachstum verzeichnen werden. Das Forum prognostiziert u.a. einen signifikant steigenden Bedarf an DevOps-und und Full-Stack-Entwicklern.

Allerdings werden sich die Berufs- und Anforderungsprofile laut Ergin im IT-Sektor erheblich wandeln: “Die reine Programmierung wird nicht mehr im Fokus stehen, da laut Weltwirtschaftsforum 65 % dieser Arbeit künftig von der KI erledigt werden können. Entsprechend werden sich Fähigkeiten wie Kreativität, AI, analytisches und technologisches Verständnis bis zum Jahr 2030 zu den absoluten Core-Skills entwickeln. Auf diesen Wandel müssen die IT-Kräfte vorbereitet werden.” Als ehemaliger Softwareentwickler auf Unternehmensseite und heutiger CEO der Developer Akademie, einer Fortbildungsplattform für Full-Stack-Entwickler, beobachtet Ergin die Entwicklungen im Arbeitsmarkt aus nächster Nähe und skizziert die Veränderungen, die auf Entwickler zukommen, wie folgt:

In der Vergangenheit galten bei der Backend-Entwicklung tiefgehende Kenntnisse in Technologien wie Datenbanken, ORM, Git, SQL, Python oder Linux als essenziell, um serverseitige Logik und Datenbankstrukturen aufzubauen und zu pflegen. Doch mit dem Aufstieg generativer KI, die zunehmend Anwendung findet, verändert sich dieses Anforderungsprofil grundlegend, da es inzwischen hochentwickelte KI-Tools gibt, die vollständige Codezeilen generieren und Bugs in kürzester Zeit beheben. Doch anstatt den Beruf überflüssig zu machen, transformieren diese Tools lediglich die Arbeitsweise, da nur ein Entwickler in der Lage ist, die Komplexität eines Codes im Kontext aller Anforderungen und Zusammenhänge kreativ und analytisch zu durchdringen. Entscheidend ist, dass Softwareentwickler lernen, ihre KI-Werkzeuge effektiv zu steuern. Generative KI führt insbesondere im Backend-Bereich zu höherer Effizienz und gesteigerter Qualität. Programmierer können sich hierdurch verstärkt auf die Konzeption und Architektur komplexer Systeme sowie die Verbesserung von Codequalität und Sicherheitsaspekten konzentrieren.

Auch im Frontend-Bereich, wo bislang vorwiegend manuelle Fähigkeiten bei HTML, CSS und JavaScript den Joballtag prägten, bietet KI wertvolle Unterstützung. Insbesondere CSS- und HTML-Kenntnisse verlieren im Arbeitsalltag an Bedeutung. Stattdessen gewinnen JavaScript, Angular und insbesondere Prompt Engineering an Relevanz.

Full-Stack-Entwickler, die sowohl Frontend- als auch Backend-Komponenten entwickeln und deren Integration sicherstellen, können mithilfe von KI einfachere Skripte automatisieren und sich verstärkt auf das strategische Funktionsdesign konzentrieren. Zunehmend werden sie gefordert sein, generative KI gezielt einzusetzen, um Produktivität und Effizienz in der Arbeit mit JavaScript und modernen Frameworks zu maximieren.

KI verändert vor allem Einstiegs- und Fachkräftepositionen

Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz werden nicht alle Karriereebenen gleichermaßen treffen. Insbesondere Einstiegspositionen und Fachkräfte auf mittlerem Level werden durch den Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT oder Claude erheblich beeinflusst. Dies untermauert die Studie Die transformative Chance der KI auf IKT-Arbeitsplätze*. Laut ihr werden sich 40 % der Positionen auf mittlerer Ebene und 37 % der Einstiegsjobs signifikant durch KI verändern.

Für Junus Ergin von der Developer Akademie ist diese Entwicklung jedoch positiv. Die transformativen Effekte der KI sowie der anhaltende Fachkräftemangel im IT-Sektor führen seiner Akademie vermehrt lernwillige Fachkräfte und berufliche Quereinsteiger zu. Unternehmen und deren IT-Mitarbeiter hingegen profitieren von Effizienzsteigerungen und Arbeitserleichterungen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt für die IT-Branche laut Ergin künftig darin, KI als Werkzeug zur Optimierung von Entwicklungsprozessen zu verstehen und dieses Werkzeug geschickt zu bedienen. Unternehmen, die diese Fähigkeit beherrschen, werden im zunehmend KI-geprägten Marktumfeld erhebliche Wettbewerbsvorteile erzielen.

*Opportunity of AI on ICT Jobs, Juni 2024, AI-Enabled ICT Workforce Consortium


Über Developer Akademie

Die Developer Akademie ist ein spezialisierter Anbieter für berufliche Fortbildung im Bereich Softwareentwicklung mit Fokussierung auf die Anforderungen des DACH-Arbeitsmarktes. Innerhalb von neun bis zwölf Monaten erwerben die Teilnehmer systematisch die Fähigkeiten, die für eine erfolgreiche Karriere als IT-Entwickler erforderlich sind. Die Lehrinhalte umfassen neueste Technologien wie KI und Cloud sowie DevSecOps-Ansätze.

Das onlinebasierte Schulungsprogramm bietet maximale Flexibilität und kombiniert fundierte Theorie mit intensiver Praxisorientierung. In mindestens zwölf praxisbezogenen Projekten setzen die Teilnehmer das erlernte Wissen aus den Video- und Live-Tutorials im Bereich Back- und Frontend um. Unterstützt werden sie dabei von Mentoren, die in Chats und wöchentlichen Live-Calls Fragen beantworten, sowie durch den Austausch in der Community. Bewerbungscoachings runden das Kursangebot ab.

Die Kurse der Developer Akademie stehen sowohl Quer- als auch Neueinsteigern im Bereich Softwareentwicklung offen. Daneben richtet sich das Angebot an Unternehmen zur Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Dank der AZAV-Zertifizierung bietet die Developer Akademie zusätzlich von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Kurse für Arbeitssuchende.

Die 2020 von dem Wirtschaftsinformatiker Junus Ergin und dem Wirtschaftsökonom Manuel Thaler gegründete Developer Akademie ist Teil des Bildungsnetzwerks Education Partners, vom TÜV Rheinland zertifiziert und ein Kooperationspartner des IHK-Bildungsinstituts Hellweg-Sauerland. Gemeinsam verfolgen die beiden Gründer die Vision, Karrieren im zukunftsträchtigen IT-Bereich zu ermöglichen und parallel den IT-Fachkräftemangel, der das Wachstum vieler Unternehmen hemmt, nachhaltig zu beheben. Die Developer Akademie mit Sitz in der Tech-Metropole München verzeichnet jährlich mehr als 1.000 Kursteilnehmer und beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: https://developerakademie.com/.


Bild/Quelle: https://depositphotos.com/de/home.html

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