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KPMG-Studie: Mit Erfolg in die Cloud-Transformation

Lange Zeit haben Finanzunternehmen auf eine Private-Cloud-Only-Strategie gesetzt, doch das ändert sich: Public-Clouds gewinnen im Finanzbereich zunehmend an Bedeutung. Immer öfter nutzen Banken, Versicherungen und Kapitalverwaltungsgesellschaften die Public-Cloud als Ergänzung zu On-Premises-Lösungen. Wer als Vorreiter im Markt bei der Cloud-Transformation schon weit vorangeschritten ist, profitiert jetzt von den Vorzügen der Public-Cloud. Zum Beispiel von der beschleunigten Umsetzung von Workloads: So haben 91 Prozent der „Leader“, also der Vorreiter am Markt, ihr jüngstes IT-Vorhaben in weniger als zwölf Monaten produktiv umgesetzt. Bei den „Followern“ schafften das im gleichen Zeitraum lediglich 47 Prozent. Der Aufwand einer beschleunigten Cloud-Transformation zahlt sich also aus.

Mit dem aktuellen Whitepaper will KPMG den Weg für eine erfolgreiche Cloud-Transformation aufzeigen. Die Empfehlungen basieren auf den Ergebnissen der deutschlandweiten KPMG-Studie „Cloud-Transformation in Financial Services“, für die Beteiligte an Cloud-Transformationsprozessen im Financial Services in Deutschland befragt wurden – darunter Mitarbeitende aus der IT, Beteiligte aus dem Fachbereich und der Second Line of Defence sowie der Internen Revision. Damit liefert die Studie ein aktuelles und umfassendes Bild zur Cloud-Transformation bei Banken, Versicherungen und im Asset Management.

Erfolgreich dank integrierter Teams

Damit die Cloud-Transformation erfolgreich verläuft, ist eine enge Abstimmung in funktionsübergreifenden Teams entscheidend. Denn der Prozess kann meist nicht allein aus der IT heraus beschleunigt werden. Unternehmen sollten daher darauf hinarbeiten, die verschiedenen Disziplinen und Vorgaben gebenden Einheiten zusammenzubringen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und alte Denkmuster aufzubrechen. 64 Prozent der Leader setzen bereits auf eine Cloud-First- oder Cloud-Only-Strategie – sie berichten von verschiedenen Vorteilen, die sie durch den Einsatz der Public-Cloud realisieren können.

1) Leader vs. Follower

Einen positiven Effekt hat die Cloud-Transformation auf die Umsetzungsgeschwindigkeit: So nehmen es jedenfalls die Beteiligten von Leadern wahr. Von der IT über den Fachbereich und die Second Line of Defence bis zum Vorstand sieht sich die überwiegende Mehrheit der Befragten in der Rolle der Beschleuniger für die Cloud Transformation im Unternehmen. Insbesondere die Second Line of Defence gilt als Beschleuniger, bestätigten 64 Prozent der IT-Mitarbeitenden.

Leader, die auf eine Cloud-First- oder Cloud-Only-Strategie mit interdisziplinären und engagierten Teams setzen, berichten zudem, dass die Workloads überaus schnell umgesetzt würden. 90 Prozent der Vorhaben werden binnen 12 Monaten realisiert, neun Prozent sogar in weniger als sechs Monaten. Bei Followern werden stattdessen nur fünf von zehn Workloads in unter zwölf Monaten produktiv umgesetzt. Die Studie zeigt auch, wie wichtig die funktionsübergreifende Zusammenarbeit tatsächlich ist: So sind drei von vier Cloud-Teams der Leader als cross-funktionale, integrierte IT-Teams aufgestellt. Bei Followern agieren hingegen weitgehend reine IT-Teams, andere Beteiligte haben nur wenig Einfluss. Nicht zu unterschätzen ist auch die Zufriedenheit der Beteiligten. Bei den Leadern bewerten alle Beteiligten den Projektverlauf mindestens als gut (36 Prozent) oder sogar als sehr gut (64 Prozent). Der Schlüssel für zufriedene Cloud-Teams liegt in der Kommunikation und in gegenseitigem Verständnis.

Die Studie entkräftet darüber hinaus die Sorgen von Unternehmen, aufgrund ihrer Größe nicht für eine Cloud-Transformation geeignet zu sein. In der Befragung ließ sich kein Zusammenhang mit der Unternehmensgröße herstellen: Leader gibt es sowohl in großen als auch in mittleren und sogar in kleinen Firmen.

Es zeigt sich, dass Follower konservativer agieren – während zwei Drittel der Leader eine Cloud-First oder Cloud-Only-Strategie verfolgen, kommt für Follower derzeit nur eine Nutzung der Private-Cloud in Frage. Die Public-Cloud wird höchstens opportunistisch eingesetzt.

2) IT als stärkster Beschleuniger

Der IT-Bereich ist der wahre Treiber hinter den Transformationsprozessen. Doch Innensicht und Außenwahrnehmung weichen mitunter voneinander ab: Während sich 9 von 10 IT-Mitarbeitende in der Rolle des Beschleunigers sehen, teilen diese Ansicht nur 72 Prozent des Fachbereichs und drei Prozent sehen in der IT sogar den Bremser. Ein einheitlicheres Bild ergibt sich jedoch bei der Beurteilung des Fachbereichs: Drei Viertel aller Befragten attestieren dem Bereich, beschleunigend zu wirken. Gemischt fällt das Urteil allerdings bei der Second Line of Defence aus. Während 86 Prozent der Befragten sich selbst als Beschleuniger einstufen und zwei Drittel der IT-Mitarbeiter diese Einschätzung teilen, hält die Hälfte des Fachbereichs die Second Line of Defence für einen Bremser.

3) Unterschiede nach Branchen und Unternehmensgrößen

Deutliche Unterschiede offenbaren sich auch beim direkten Vergleich der verschiedenen Financial-Services-Sparten. So nehmen Versicherungen eine Vorreiterrolle ein, da bereits jeder dritte Versicherer eine Cloud-First-Strategie verfolgt. Im Asset Management verfolgt die Mehrheit eine opportunistische Cloud-Strategie, jedes vierte Unternehmen setzt auf Cloud-First. Konservativer sind noch die Banken eingestellt, die überwiegend an einer Private-Cloud-Only-Strategie festhalten. Lediglich jedes fünfte Institut hat sich eine Cloud-First-Strategie auferlegt.

Die Studie zeigt zudem einen klaren Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit der Umsetzung und der Unternehmensgröße: Je größer die Firma, desto positiver wird die Projektumsetzung sowie der Einfluss von IT und Vorstand bewertet. Das liegt unter anderem an den großen Schwankungen bei der Umsetzungsgeschwindigkeit großer Unternehmen (5.000 und mehr Mitarbeiter:innen): Acht Prozent konnten ihre Workloads in unter sechs Monaten umsetzen, bei 20 Prozent dauerte die Implementierung des letzten Workloads jedoch sogar mindestens 18 Monate. Deutlich schneller und stabiler in der Umsetzung sind hingegen kleinere Unternehmen (30 bis 499 Mitarbeitende), die aufgrund von integrierten Teams weniger als sechs Monate zur Umsetzung von Workloads (12 Prozent) benötigen.

4) Regulatorik in der Cloud-Transformation

Aus regulatorischer Sicht fehlt es derzeit noch an Vertrauen in die Cloud: Bislang sind nur 15 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass die Cloud ihres Unternehmens die regulatorischen Anforderungen vollständig erfüllt. Besonders die IT fühlt sich noch nicht ausreichend abgeholt und möchte künftig frühzeitig über Schwierigkeiten und Grenzen aufgrund der Regulatorik (53 Prozent) aufgeklärt werden. Deshalb sollten Entscheider in Zukunft die IT und den Fachbereich hinsichtlich der Regulatorik schulen und auf mehr Unterstützung und Flexibilität bei den Cloud-Providern pochen. Spezialisierte Experten bilden darüber hinaus die Schnittstelle zwischen Fachbereich, IT und Cloud-Provider.

Erfolgreich mit Cloud-First- und Cloud-Only-Strategien

Die Studie zeigt: Cloud-First- und Cloud-Only-Strategien zahlen sich aus, vor allem wenn Unternehmen auf den interdisziplinären Austausch setzen. Über den gesamten Finanzbereich hinweg ergibt sich derzeit ein sehr heterogenes Bild: Während die Leader die Cloud-Transformation bereits erfolgreich angegangen haben, agieren die Follower zurückhaltender und experimentieren mit den ersten Workloads in der Cloud. Das Ziel muss nun sein, Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und so einen hohen Professionalisierungsgrad zu erreichen. Dies ist auch hinsichtlich der Position von Financial Services auf dem Gesamtmarkt relevant, denn hier gilt es aufzuholen. Eines ist jedoch sicher: An Public-Cloud führt kein Weg vorbei – je früher sich Unternehmen darauf einstellen und ihre IT entsprechend anpassen, desto gelassener können sie in die Zukunft blicken.

Direkt zu den  Studienergebnissen im aktuellen Whitepaper gelangen Sie hier.

 

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