
Am Freitag vergangener Woche veröffentlichte der EU-Rat eine Pressemitteilung, in der er Russland wegen seiner Beziehungen zur Hacker-Gruppierung „Ghostwriter“ anprangert, die in letzter Zeit eine Reihe von EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, angegriffen hat. Die Europäische Union fordert den Staat auf, sich an die Normen für verantwortungsvolles Verhalten im Cyberspace zu halten und hat damit gedroht, Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen, sollte das Problem weiterhin bestehen.
Der Cyberraum als Mittel zur Einflussnahme
Die jüngsten Aktivitäten Russlands, vor allem des militärischen Nachrichtendienstes GU (früher GRU), sind nur Teil einer langen Reihe von operativen Handlungen des Staates, die schon seit Jahrzehnten andauern. Die Nutzung des Internets und der sozialen Medien ist ein neues Instrument, aber die Taktik und die Ziele bleiben dieselben.
Russland setzt seine bösartigen Beeinflussungsaktionen fort – aus dem einfachen Grund, dass es keine wirksame Methode zur Bekämpfung von Desinformation gibt und diese Aktivitäten daher sehr wirksam sind. Es braucht nur eine kleine Gruppe von Lesern, die gewisse Informationen für echt halten und sie dann mit anderen Personen teilen, die ihnen vertrauen. So entwickelt sich schnell eine gefährliche Eigendynamik. Es ist zu befürchten, dass Russland unter dem derzeitigen Regime kein „verantwortungsbewusstes“ Mitglied der Cyber-Gemeinschaft werden wird, da dies weder seinen wirtschaftlichen Interessen noch seinen nationalen Zielen im Bereich der Aufklärung und Spionage dient.
Aktionen, die vor einigen Jahrzehnten vielleicht nur eine geringe Wirkung hatten, sind im heutigen Umfeld wesentlich effektiver. Das Ergebnis ist ein verstärkter Vertrauensverlust in die Regierung und die Institutionen, die der Öffentlichkeit dienen. Das ist Russlands ultimatives Ziel für seine böswilligen Einflussoperationen, und daran wird sich wohl nichts ändern, solange Wladimir Putin an der Macht ist.
Autor: Morgan Wright, Chief Security Advisor bei SentinelOne
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