
Im Rahmen der internationalen Operation „Secure“ ist es INTERPOL in Zusammenarbeit mit dem Cybersicherheitsunternehmen Group-IB gelungen, ein weitreichendes Netzwerk von Cyberkriminellen in Asien zu zerschlagen. Die Aktion, die zwischen Januar und April 2025 lief, richtete sich gegen sogenannte Infostealer – Schadsoftware, die sensible Informationen von Nutzern stiehlt.
Laut Group-IB konnten durch die Ermittlungen insgesamt 32 Verdächtige festgenommen werden. Zudem wurden mehr als 20.000 schädliche IP-Adressen und Domains stillgelegt. Die Behörden beschlagnahmten darüber hinaus 41 Server mit über 100 Gigabyte an Daten, die im Zusammenhang mit den illegalen Aktivitäten standen. Die Infostealer hatten es auf Zugangsdaten, persönliche Informationen und andere sensible Daten von über 216.000 potenziellen Opfern abgesehen.
Group-IB bezeichnete die Operation als bedeutenden Schlag gegen die Cyberkriminalität in der Region.
Im Rahmen der Operation Secure überwachte das Threat Intelligence Team und das High-Tech Crime Investigations Team von Group-IB die von der Infostealer-Malware kompromittierten Benutzerkonten – darunter Lumma, Risepro und META Stealer – und lieferte wichtige Informationen über die Cyberkriminellen. Befehls- und Kontrollinfrastruktur (C2) sowie Konten im Dark Web und Telegram, die von den Cyberkriminellen zur Werbung für Infostealer-Malware-as-a-Service und zum Verkauf gestohlener Daten genutzt wurden.
Im Rahmen der Operation nahm die vietnamesische Polizei 18 Verdächtige fest, darunter den Anführer, und beschlagnahmte über 300 Millionen VND in bar, SIM-Karten und Gewerbeanmeldungsdokumente, die auf einen Plan zur Einrichtung und zum Verkauf von Unternehmenskonten hindeuteten.
In Sri Lanka und Nauru führten lokale Strafverfolgungsbehörden Hausdurchsuchungen durch, bei denen 14 Verdächtige – 12 in Sri Lanka und 2 in Nauru – festgenommen und insgesamt 40 Opfer identifiziert wurden.
Anhand der von INTERPOL weitergeleiteten Informationen analysierte die Hongkonger Polizei über 1 700 Hinweise und identifizierte 117 Command-and-Control-Server (C2), die bei 89 Internetdienstanbietern gehostet wurden und von Cyberkriminellen zum Start und zur Verwaltung von Phishing, Online-Betrug und Betrugsmaschen in sozialen Medien genutzt wurden.
„INTERPOL unterstützt weiterhin praktische, kooperative Maßnahmen gegen globale Cyberbedrohungen. Die Operation Secure hat erneut gezeigt, wie wichtig der Austausch von Informationen ist, um bösartige Infrastrukturen zu zerschlagen und groß angelegten Schaden für Einzelpersonen und Unternehmen zu verhindern“, sagte Neal Jetton, Direktor für Cyberkriminalität bei INTERPOL.
„Wir freuen uns, dass wir zur Operation Secure beitragen konnten, und sind INTERPOL und den lokalen Strafverfolgungsbehörden für die Festnahme dieser Cyberkriminellen sehr dankbar“, sagte Dmitry Volkov, CEO von Group-IB.
ÜBER GROUP-IB
Group-IB wurde 2003 gegründet und ist ein führender Anbieter von Cybersicherheitstechnologien zur Untersuchung, Prävention und Bekämpfung digitaler Kriminalität weltweit. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Singapur und verfügt über Digital Crime Resistance Centers in Amerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika, Zentralasien und im asiatisch-pazifischen Raum analysiert und neutralisiert Group-IB regionale und länderspezifische Cyberbedrohungen über seine Unified Risk Platform und bietet durch seine branchenführenden Lösungen Threat Intelligence, Fraud Protection, Digital Risk Protection, Managed Extended Detection and Response (XDR), Business Email Protection und External Attack Surface Management eine beispiellose Verteidigung für Behörden, den Einzelhandel, das Gesundheitswesen, die Gaming-Branche, den Finanzsektor und viele weitere Branchen. Group-IB arbeitet mit internationalen Strafverfolgungsbehörden wie INTERPOL, EUROPOL und AFRIPOL zusammen, um die Cybersicherheit weltweit zu stärken, und wurde von Beratungsagenturen wie Aite-Novarica, Gartner, Forrester, Frost & Sullivan und KuppingerCole ausgezeichnet.
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