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Digitales Wohnen – „Unsere Daten bleiben nicht in Europa“

Die smarte Lampe kaufen wir im Baumarkt, gesteuert wird sie über die App oder Alexa oder Google Home. Alexa, schalte das Licht ein. Aus Sicht der Anbieter ist dabei das digitale und smarte Wohnen wie ein Puzzle: Je mehr smarte Geräte genutzt werden, desto mehr Daten lassen sich über den Nutzer sammeln. Das Resultat? Ein fertiges Puzzle mit allen möglichen Verhaltensweisen eines Nutzers, seinen Bedürfnissen, seinen Routinen in seinem Zuhause. Weder Hersteller der Lampe noch der Nutzer selbst haben dabei einen Zugriff oder eine Übersicht über ihre Daten, sie verlassen Europa und wandern gebündelt nach Asien oder Amerika. „Wir brauchen ein europäisch kontrolliertes, offenes System, wenn wir die Welt des vernetzten Wohnens aktiv in unserem Sinne gestalten wollen“, meint Olaf Schindler. Er ist CEO der Vreeda GmbH, der weltweit ersten IoT-Engagement Plattform mit speziellem Fokus auf Smart Lights. Olaf Schindler erläutert, warum es so wichtig wäre, dass Nutzer Datensouveränität erhalten und warum diese Daten in Europa bleiben sollten.

Daten sind Puzzleteile

Immer mehr Haushaltsgeräte sind intelligent oder lassen sich smart machen – Angefangen bei der Glühbirne, über die Kaffeemaschine bis hin zum Staubsaugerroboter. Dabei ist es völlig unabhängig davon, ob diese Geräte im Baumarkt, beim Discounter oder online gekauft werden und ob hier ein europäischer Hersteller dahinter ist oder nicht. In den allermeisten Fällen gehen die Daten an asiatische oder amerikanische Unternehmen. Dies liegt daran, dass viele Hersteller und Händler kein Verständnis dafür haben, dass smarte Geräte eine Endkunden-Beziehung etablieren. Dies wiederum setzt voraus, dass die Endkunden ihre Geräte mit einer Cloud verbinden. Sie kaufen ihre smarte Lampe im Baumarkt, verbinden diese zuhause mit ihrer Cloud – und genau da liegt die eigentliche Wertschöpfung. Gleich wie beim Smartphone oder der smarten Uhr geht es um die generierten Daten, nicht um die Hardware. Der Hersteller der Lampe verkauft diese zwar, er kann jedoch nicht steuern, was mit den Daten des Käufers im Zuge seiner Lampen-Verwendung geschieht.

Ach wie gut, dass niemand weiß…

Auch der Endkunde hat dramatischerweise überhaupt keine Transparenz darüber, was mit den Daten der intelligenten Lampe passiert. Oftmals ist er sich darüber gar nicht bewusst, dass es sich selbst bei solchen auf den ersten Blick banal wirkenden Kleinigkeiten wie einer Lampe dennoch um höchstsensible und auch wertvolle Daten handelt. Denn eine smarte Lampe kann eine Anwesenheit in einer Wohnung simulieren, was wiederum aktiv zum Einbruchsschutz beiträgt. Dies wäre aus Sicht eines Versicherers super interessant zu wissen. Sie kann mit einer Meditationsapp verknüpft sein und Auskunft über die aktive Gesundheitsförderung einer Person liefern. Sie kann mit dem smarten TV verbunden sein und Entertainmentzwecke und Medienkonsumerhalten erfassen. All diese Daten gehen nicht nur am Hersteller und Retailer, sondern auch am Endkunden vorbei.

Das Problem des digitalen Wohnens

Das Hauptproblem der Beliebtheit smarter Geräte liegt also vor allem in erster Linie darin, dass Hersteller der Geräte vom Endkunden komplett abgeschnitten werden, wenn diese keine passende Plattform für die Services anbieten können. Die Kunden müssen auf die Cloud anderer, nicht-europäischer Plattformbetreiber zurückgreifen, um die Funktionen ihrer digitalen Geräte nutzen zu können. Dabei geht es bei dem Thema des Datenschutzes gar nicht um den unautorisierten Zugriff auf vernetzte Geräte, sondern viel relevanter ist der unbewusste aber autorisierte Zugriff. Damit ist folgendes gemeint: Wenn sich ein Kunde bei einem deutschen Retailer von einem deutschen Hersteller eine smarte Lampe kauft, wird irgendwo in den AGBs davon die Rede sein, dass der Kunde mit der Verwendung dieser Lampe zustimmt, dass seine Daten an ein außereuropäisches Unternehmen fließen. Damit ist es datenschutztechnisch völlig in Ordnung, dass die sensiblen Daten des Kunden an das Unternehmen gehen, doch der Kunde wird sich darüber wohl nicht bewusst sein, weil er die unzähligen Seiten der AGBs seiner Lampe sich nicht vollkommen durchlesen wird.

Transparenz und Datensouveränität

Was es also braucht beim digitalen Wohnen ist Transparenz und Datensouveränität. Dass unsere Daten gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden ist den Meisten mittlerweile bewusst. Die Frage ist nur, wie man dies handhaben möchte. Möchte man, dass die Daten alle nach Amerika und Asien wandern? Oder tauscht man lieber Daten im Gegenzug für Angebote oder Vergünstigungen bei regionalen Versicherungen oder Energieversorgern? Denn es gibt unzählige Service Provider wie eben beispielweise Versicherungen, die gerne Services auf den vernetzten Geräten anbieten würden. Wer eine smarte Lampe bei sich zuhause als Einbruchschutz verwendet und diesbezügliche Informationen seiner Versicherung bereitstellt, erhält im Gegenzug dazu einen Rabatt auf diese. Solche Szenarien sind durchaus denkbar und bewirken eine Win-Win-Situation – Die Versicherung erhält Daten, der Endkunde erhält Vergünstigungen. Und das ohne dabei seine Datensouveränität zu verlieren, er weiß wohin seine Daten wandern und was damit geschieht. Und genau das ist das Ziel von Vreeda. Digitales Wohnen mit maximaler Transparenz.

Über den Autor:

Olaf Schindler ist CEO und Gründer der Vreeda GmbH, der weltweit ersten IoT-Plattform, mit speziellem Fokus auf Smart Lights. Vreeda zielt darauf ab, ein branchenübergreifendes Ökosystem im Bereich des digitalen Wohnens zu entwickeln, indem es dem Endkunden maximale Transparenz über die Verwendung seiner Daten bietet. https://www.vreeda.com/

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