
Warum Führungskräfte endlich klare Sicht auf digitale Risiken brauchen
Von Vorständen wird erwartet, dass sie rasch entscheiden – oft unter hohem Druck. Doch wenn es um die Bewertung und Entscheidungen im Kontext von Cyberrisiken geht, tappen sie allzu häufig im Dunkeln. Technische Details? Komplex. Wahrscheinlichkeiten? Vage. Auswirkungen? Schwer greifbar. Dabei bedrohen Cybervorfälle nicht nur Server, sondern insbesondere auch Geschäftsmodelle, Liquidität und Vertrauen. Höchste Zeit für einen neuen Blick auf digitale Risiken – und zwar übersetzt in Euro und nicht in IT-Sprache.
Vom Bauchgefühl zur belastbaren Grundlage
Traditionell wurden Risiken häufig in abstrakten Kategorien wie „hoch“, „mittel“ oder „niedrig“ bewertet. Dabei waren sie oft verbunden mit vagen Annahmen und wenig greifbaren Szenarien. In der Praxis führt das dazu, dass insbesondere bei Cyberrisiken Entscheidungen getroffen werden, ohne das volle Ausmaß möglicher finanzieller Konsequenzen zu überblicken. Kaum ein CFO würde eine Investmententscheidung treffen, die auf vagen Aussagen basiert. Im Cyberbereich passiert das aber täglich und lässt damit selbstredend Raum für Fehler.
Was heute oft „Risikobewertung“ heißt, basiert meist auf bunten Grafiken, groben Einschätzungen oder technischer Fachsprache. Klingt wichtig, bleibt aber unkonkret – vor allem für die, die am Ende entscheiden müssen. Und: Die eigentliche Frage bleibt unbeantwortet.
Was kostet ein Cybervorfall unser Unternehmen wirklich – und wie verändert sich dieses Risiko durch unsere Entscheidungen?
Hier setzt die Disziplin Cyber Risk Quantification (CRQ) an. Ein Ansatz, der IT-Risiken nicht technisch beschreibt, sondern finanziell beziffert. Verständlich. Vergleichbar. Entscheidergerecht. CRQ kehrt die Perspektive um. Statt technischer Schwachstellen zählt: Wo im Geschäftsmodell entsteht der größte finanzielle Schaden, wenn etwas schiefläuft? Und wie wahrscheinlich ist dieses Szenario – abhängig vom aktuellen Sicherheitsniveau?
Das Ergebnis: eine strukturierte, nachvollziehbare Bewertung des Cyberrisikos auf Basis echter Unternehmenszahlen und -prozesse. Kein Ratespiel mehr, sondern belastbares Risikomanagement.
Wo CRQ den Unterschied macht
- Markteintritt mit Weitblick
Neue Märkte bringen neue Bedrohungen – von anderen Datenschutzgesetzen bis hin zu neuen Angriffsflächen. Mit CRQ lässt sich vorab bewerten, wie sich das Risiko- und Schadenspotenzial verändert – und wie sich das absichern lässt.
- Geschäftsmodell im Wandel
Ob Cloud-Migration, Digitalisierung, M&A oder Produktionsverlagerung: Veränderungen in Strukturen wirken sich auf die Angriffsfläche aus. CRQ zeigt, welche Bereiche besonders verletzlich werden – und welche Investitionen sich lohnen.
- Bessere Entscheidungen zur Cyber-Versicherung
Was ist sinnvoll: Risiko absichern oder selbst tragen? CRQ gibt darauf eine fundierte Antwort – auf Basis des individuellen Risikoprofils. Das erleichtert die Auswahl von Deckungshöhen, Selbstbehalten und verhandlungsstarken Policen.
Von der IT-Ecke in den Vorstand
Mit CRQ wird Cybersicherheit vom Technikthema zur Chefinnensache. Statt kryptischer Berichte gibt es harte Zahlen – und eine gemeinsame Sprache für CFOs, CISOs und CEOs. Das Ziel: Entscheidungen, die nicht nur sicher sind, sondern wirtschaftlich sinnvoll. Denn gute Führung beginnt mit klarer Sicht auf die Risiken – und dem Mut, danach zu handeln.
Daten sind das Fundament jeder belastbaren Risikoquantifizierung. Ohne verlässliche, unternehmensspezifische Informationen bleiben Risikoberichte vage. Entscheidend ist hierbei nicht nur die Qualität der eigenen Daten, sondern auch der Zugriff auf fundierte Vergleichsdaten und bewährte Modelle. Das deutsche Unternehmen Squalify nutzt dafür das erprobte Cyber-Risk-Modell des Rückversicherers Munich Re. Diese einzigartige Datenbasis ermöglicht es, unternehmensindividuelle Cyberrisiken mit höchster Präzision zu bewerten. Die Ergebnisse werden vergleichbar, glaubwürdig und damit wirtschaftlich belastbar.
Ein Werkzeug mit Wirkung
CRQ-Modelle, die auf realen Schadendaten und Expertenkalibrierung basieren, sind der einzige Weg, valide Aussagen über tatsächliche Cyberrisiken zu tätigen. Sie übersetzen komplexe Bedrohungslagen in nachvollziehbare monetäre Konsequenzen – und zeigen, wie sich das Risiko durch unternehmerische Entscheidungen konkret verändert. Das Ergebnis: Orientierung in Zahlen statt Unsicherheit im Nebel. Und ein Wettbewerbsvorteil in Zeiten digitaler Bedrohungen.
Zum Autor:
Asdrúbal Pichardo
Asdrúbal ist CEO von Squalify, einem Münchner Start-up, das eine Lösung zur Quantifizierung von Cyberrisiken für Entscheidungsträger auf C-Level anbietet. Zuvor war er unter anderem CEO bei den SaaS-Unternehmen Vernaio und FactoryPal sowie in leitenden Positionen bei Corporater und SAP tätig.
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