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Die neue Realität technisch abbilden

„New normal – IT is. Chancen erkennen, Potenziale entfesseln“ lautet das Motto der Technologietage 2022 der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) am 03. und 04. Mai im CCD Congress Center Düsseldorf. Die Pandemie hat an vielen Stellen Geschäftstransformationen beschleunigt. Und es zeigt sich, dass diese Entwicklungen keine vorübergehende Modeerscheinung sind, sondern tatsächlich zur neuen Realität, dem „New Normal“, werden und teilweise bereits geworden sind. Was das „New Normal“ für die Anwenderunternehmen und SAP selbst bedeutet und welche Veränderungen durch die neuen Anforderungen von Lieferanten und Geschäftspartnern, aber vor allem auch durch technologische Trends für beide Seiten entstehen: Das wird an beiden Veranstaltungstagen erörtert werden.

Mit der Cloud-first-Strategie hat sich SAP ein umfangreiches Transformationsprogramm auferlegt. Gilt es doch nicht nur, die neuen Plattformen und Services aufzubauen, sondern auch das Produktportfolio entsprechend auszurichten. Hierbei greift SAP die Kernanforderungen der digitalen Transformation auf, denn ohne Anbindung an die vernetzte Welt laufen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen auf lange Sicht Gefahr, den Anschluss an den Wettbewerb zu verlieren. Der Weg in die Cloud ist daher richtig und wichtig: Zum einen, um als Unternehmen weiterhin Zugang zu den immer geringer werdenden IT-Ressourcen zu erhalten, zum anderen, um die IT bedarfsgerecht dem jeweiligen Geschäftsverlauf anzupassen.

Free-Tier für alle Cloud-Services

Mit dem Free-Tier-Angebot für die Business Technology Platform (BTP), also Cloud-Services für eine bestimmte Zeit unentgeltlich nutzen zu können, unterstützt SAP den angekündigten Wandel zum Cloud-Anbieter. Aber bis zur „neuen Normalität“ in diesem Bereich gibt es noch einiges zu tun. Beispielsweise würde ein Free-Tier für alle Cloud-Services die Adaption der Cloud ebenso beschleunigen, wie ein On- und Off-Boarding sämtlicher Services innerhalb weniger Minuten. Gleiches gilt für den operativen Betrieb der SAP-Cloud-Services. Hier würde ein globales, transparentes und universelles Application-Lifecycle-Management (ALM) für die Orchestrierung der hybriden Systemarchitekturen, die bislang für die On-Premise-Systeme über den SAP Solution Manager erfolgte, die Adaption von Cloud Lösungen weiter erhöhen.

Ebenfalls hilfreich wäre eine zentrale Lösung, um Altsysteme bei der sukzessiven Migration in die Cloud anbinden zu können, z. B. durch die Erweiterung des API-Business-Hub. „Alles in allem wird die Adaption der Cloud-Services in den Unternehmen nur dann zu steigern sein, wenn sie mittels hybrider Architekturen in die Cloud einsteigen können“, ist Sebastian Westphal, DSAG-Fachvorstand Technologie, überzeugt.

Adaptiveres Preismodell gewünscht

Die Anforderungen an das Analytics-Portfolio wurden bei den Technologietagen 2021 bereits von der DSAG dargelegt. Ein Jahr später bleibt die Integration in bestehende Cloud-Lösungen wie die Cloud for Customer (C4C), SuccessFactors oder der Marketing Cloud noch uneinheitlich und grundlegende Entwicklungen bremsen die Entwicklung von benötigten Features aus. Die DSAG-Mitgliedsunternehmen erwarten von einem Cloud-Anbieter jedoch eine kundenzentrierte, agile Entwicklung mit entsprechend kurzen Zyklen sowie einer klaren Produktstrategie und -Roadmap.

„Gerade für die SAP Analytics Cloud steigt der Konkurrenzdruck kontinuierlich. Hier braucht es eine nachvollziehbare Plattform-Strategie, die nicht nur von Produkten bzw. Features getragen wird, sondern von der Integration als langjähriges Markenzeichen der SAP“, fasst Sebastian Westphal zusammen. Das heißt konkret: Die Analytics-Anwendungen müssen auf einer starken Integration von SAP und Non-SAP basieren, sowohl in der Cloud als auch On-Premise. Denn: „Das erste Cloud-Szenario der Kunden wird immer hybrid sein“, ist Sebastian Westphal überzeugt. In diesem Zusammenhang wäre ein adaptiveres Preismodell für mittelständische Unternehmen sowie für klassische Nutzungsszenarien wie Gelegenheitsnutzer sinnvoll. Denn das gängige Named-User-Modell erschwert einen positiven Business Case für viele Unternehmen zunehmend.

Mit klaren Antworten die Adaptionsrate erhöhen

Die Cloud ist und wird noch mehr das „New Normal“, aber nicht als ausschließliche Option. Aber um den Wechsel zu erleichtern, bedarf es klarer Antworten, u. a. zu den Themen Datenschutz und IT-Security sowie in Bezug auf das Management der zunehmenden Komplexität mittels anbieterübergreifender Standards. Und auch die Wirtschaftlichkeit auf Basis bisheriger Lösungen spielt eine wichtige Rolle. „Aufgrund der meist hohen Investitionen in bestehende Produkte gilt es einen Weg zu finden, um ohne die komplette Abschreibung der bisher getätigten (On-Premise-)Investitionen in die Cloud wechseln zu können“, erläutert Sebastian Westphal.

Getätigte Investitionen werden geschützt

Während beim Thema Analytics noch nachzubessern ist, wurde bei BW/4HANA in der konstruktiv-kritischen Zusammenarbeit von DSAG und SAP Wichtiges erreicht: So wird das zentrale Datenbankmanagement-System den Kunden bis 2040 als On-Premise-Lösung zur Verfügung stehen. Zudem plant SAP, noch weitere BW/4HANA-Funktionen bereitzustellen, die über den reinen hybriden Betrieb der Data-Warehouse-Cloud hinausgehen. „Mit den zusätzlichen Funktionen werden die bereits getätigten Investitionen der Unternehmen, sowie der zukunftssichere Umstieg auf BW/4HANA unterstützt“, ist Sebastian Westphal zufrieden.

Daneben wird die SAP Data Warehouse Cloud als dringend benötigte und sinnvolle End-to-End-Lösung für das Data-Management in der Cloud erwartet. Strategie und Vision dahinter finden die Unterstützung der DSAG, nur die Roadmap sollte nach Möglichkeit schneller als bislang geplant und verlässlich umgesetzt werden. „Wenn SAP mit dieser Lösung den Plattform-Ansätzen der Hyperscaler eine echte Alternative gegenüberstellen möchte, sollte die Enterprise-Readiness im gemeinsamen Sinne möglichst zügig erreicht werden“, fordert Sebastian Westphal.

SAP-Security hinreichend verankern

Mehr Bereitschaft ist auch im Bereich IT-Sicherheit von Nöten. Zum einen von den Unternehmen selbst, die das Thema SAP-Security hinreichend verankern müssen. Zum anderen ist SAP in punkto übersichtlicher und angemessener Kommunikation mit den Security-Verantwortlichen in den Kundenunternehmen gefordert. Auch lassen die Sicherheitslücken und Ransomware-Attacken der letzten Monate keinen anderen Schluss zu, als dass Security by Design & Default für alle SAP-Produkte über deren gesamte Laufzeit sichergestellt werden muss – eine Position, die die DSAG gemeinsam mit dem Bundesverband der IT-Anwender (VOICE) vertritt. Dazu gehört auch eine verlässliche Roadmap der zentralen Security-Produkte sowie eine inhaltliche Verständigung mit den großen Hyperscalern über einheitliche Sicherheits-Standards, Services und Komponenten. „Es bedarf dringend einer Umsetzung des Security-Dashboards, einer Kernforderung der DSAG seit mittlerweile zwei Jahren“, ergänzt Sebastian Westphal. Die neue Normalität ist längst in aller Munde, jetzt ist es an der Zeit, die veränderte Realität auch in zukunftsweisenden IT-Technologien abzubilden. In diesem Kontext stößt die Ankündigung von SAP, gemeinsam mit Partnern und Microsoft eine nationale, souveräne Cloud aufzubauen, um die Forderung nach der gesetzlich geforderten Daten- bzw. digitalen Souveränität zu erfüllen, bei der DSAG auf große Zustimmung. Doch auch hier gilt: Nun muss die Praxis zeigen, wie tragfähig das Konstrukt ist.

DSAG-Kernbotschaften an SAP

  • Free-Tier für alle Cloud-Services sowie ein On- und Offboarding der Services in wenigen Minuten beschleunigen die Adaption der Cloud
  • Es braucht ein globales, transparentes und universelles Application-Lifecycle-Management für die Orchestrierung aller Systeme und Plattformen
  • Die Analytics-Anwendungen müssen auf einer starken Integration von SAP und Non-SAP basieren, sowohl in der Cloud als auch On-Premise
  • Es bedarf eines zunehmend gestützten Komplexitätsmanagements mittels anbieterübergreifender Standards – insbesondere zwischen SAP und den Hyperscalern
  • Die Integration von mehrstufigen On-Premise-Systemlandschaften und Cloud-Services inklusive eines übergreifenden Test- und Transportwesens werden den Wechsel in die Cloud weiter beschleunigen
  • Klare Antworten und Lösungen auf die Fragen rund um Datenschutz und IT-Security werden dringender benötigt denn je
  • Security by Design & Default für alle SAP-Produkte über die gesamte Laufzeit müssen unter dem Eindruck der Sicherheitsvorfälle der letzten Monate Standard sein
  • Das Security-Dashboard muss dringend umgesetzt werden
 DSAG-Technologietage 2022

Bei den ersten physischen DSAG-Technologietagen 2022 nach der Corona-Pause stehen Keynote-Sessions mit DSAG-Fachvorstand Sebastian Westphal und DSAG-Fachvorständin Christine Grimm sowie dem ​SAP-Vorstandsmitglied Jürgen Müller auf der Agenda. Ebenso ein Roundtable mit Vertretern von DSAG, SAP, Google (GCP), Microsoft (Azure) und Amazon (AWS) zum Stand des SAP-Security-Portfolios bei den Hyperscalern, konkreten Sicherheits-Standards und zum Thema Roadmap. Zudem wird Thomas Henzler, DSAG-Fachvorstand Lizenzen, Service & Support, ​einen Vortrag zum Themenschwerpunkt „NextGen Service & Support“ präsentieren. 25 Themensitzungen der DSAG-Gremien mit rund 100 Vorträgen sorgen an beiden Veranstaltungstagen für ein abwechslungsreiches Programm. TED-Talks, Expert- und Live-Influencing-Sessions der SAP sowie fünf SAP-Hands-on-Workshops mit limitierter Teilnehmerzahl, zwölf Partnervorträge sowie eine Fachausstellung mit 30 Partnern runden die Veranstaltung ab. www.dsag.de/techtage

 

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