Share
Beitragsbild zu Deutsche misstrauen Unternehmen im Umgang mit digitalen Daten

Deutsche misstrauen Unternehmen im Umgang mit digitalen Daten

Nur 35 Prozent der Deutschen vertrauen Unternehmen im Umgang mit digitalen Daten (Europa: 33 Prozent).+ Banken und Online-Zahlungsanbieter genießen insgesamt das größte Vertrauen – aber mit Vertrauensmalus im internationalen Vergleich. + Mehr als jeder fünfte Verbraucher (22 Prozent) hatte schon einmal Negativerlebnisse mit der Datenweitergabe im Internet. + Rund zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen beklagen, dass sie ohne die Datenfreigabe viele Online-Dienste gar nicht umfassend nutzen können.

Digitale Daten sind ein wertvolles Gut für Unternehmen. Sie helfen ihnen, die Kund und deren Wünsche besser zu verstehen sowie auf Markttrends zu reagieren. Allerdings ist die Datenpreisgabe seitens der Verbraucher maßgeblich an Vertrauen gekoppelt. Darum steht es hierzulande bislang nicht sehr gut: Nur 35 Prozent der Deutschen vertrauen Unternehmen im Umgang mit digitalen Daten. Damit liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld (Durchschnitt: 33 Prozent). Am geringsten ist das Vertrauen in Frankreich (18 Prozent). Das belegt eine repräsentative Studie des Finanzdienstleisters und -investors EOS in 17 Ländern zum Thema „Was sind Daten wert?“. Die Bedenken der Deutschen scheinen begründet: Mehr als jeder fünfte Verbraucher (22 Prozent) hatte schon einmal Negativerlebnisse mit der Datenweitergabe im Internet. Nur in Bulgarien, Nordmazedonien, Polen und Tschechien sind die Anteile höher.

Mehr Skepsis gegenüber Banken und bei Krankendaten als andernorts

Mit Blick auf die Branchen gibt es deutliche Unterschiede: Das größte Vertrauen im Umgang mit Kundendaten genießen hierzulande Banken und Finanzdienstleister (47 Prozent). Im internationalen Vergleich liegt Deutschland jedoch unter dem Durchschnitt (Europa: 54 Prozent, USA: 56 Prozent, Russland: 54 Prozent). Wie wichtig Vertrauen in diesem Umfeld ist, zeigt der Fakt, dass über alle Länder hinweg Finanzdaten als am schützenswertesten betrachtet werden. Diesbezüglich sind die Deutschen nicht besorgter als andere Nationen – lediglich Einblicke ins Bankkonto finden sie als einzige noch sensibler als Konto- und Kreditkartendaten. Auffällig ist, dass in Deutschland Krankendaten als besonders sensibel betrachtet werden. Selbst einem vertrauenswürdigen Unternehmen würde der Großteil der Deutschen diese Daten nicht anvertrauen: Während 31 Prozent der Europäer diese Daten für Geld preisgeben würden, sind es in Deutschland nur 18 Prozent. Am wenigsten vertrauen die Deutschen – wie alle anderen Länder auch – Sozialen Netzwerken und Messengern (12 Prozent).

Datensparsamkeit und Transparenz schaffen Vertrauen

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Verbraucher transparent und glaubhaft zu zeigen, dass sie mit deren Daten vertrauensvoll umgehen. Daran arbeitet auch EOS Deutscher Inkasso-Dienst, wie Dr. Henning Stolze, Leiter Data Governance & Data Management, erläutert: „EOS nutzt Daten für das bestmögliche, individuelle Forderungsmanagement, von dem auch die säumigen Zahler profitieren. Das müssen wir stärker verdeutlichen und gleichzeitig das Vertrauen ausbauen, dass die Daten nur für ganz konkrete Zwecke genutzt werden.“ Dazu maßgeblich beitragen kann laut Stolze die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Durch ihren klaren Rahmen hat sie das Vertrauen in die Datennutzung an vielen Stellen bereits erhöht und für Verbraucher die nötige Transparenz geschaffen, was mit ihren Daten passiert.

Handlungsbedarf: Vertrauen weiter ausbauen

Wie die Studie zeigt, ist digitales Vertrauen zu gewinnen und auszubauen für viele Unternehmen auch in Deutschland noch eine große Baustelle. „Wir müssen von einer Informationsasymmetrie wegkommen und den Verbraucher das Gefühl der Datenhoheit zurückgeben“, analysiert Stolze. Der Befragung zufolge haben viele Deutsche das Gefühl, oftmals keine Wahl in Bezug auf die Datenfreigabe zu haben: Rund zwei Drittel (63 Prozent) beklagen, dass sie sonst viele Online-Dienste gar nicht umfassend nutzen können. Zudem sehen sich über die Hälfte der deutschen Verbraucher*innen nicht ausreichend informiert, um die Freigabe von Daten verhindern oder einschränken zu können.

Datenminimierung in digitalen Self-Service-Portalen

Ein Beispiel für Datenminimierung ist das Serviceportal von EOS für säumige Zahler. Clemens Hosemann, Bereichsleiter Datenschutzmanagement bei EOS Deutscher Inkasso-Dienst, erklärt, wie es zum Vertrauensaufbau beiträgt: „Wir erheben darüber nur die Daten, die für den Zahlvorgang wirklich notwendig sind. Auf diese Weise können Verbraucher ihre Schulden sehr einfach, schnell und selbstbestimmt begleichen, indem nur die Forderungsnummer, der Betrag und die notwendigen Zahlungsinformationen erfragt werden. Es müssen keine weiteren persönlichen Daten preisgegeben werden. Nur wer eine individuelle Bearbeitung wünscht, kann freiwillig weitere Angaben machen.“


Über die repräsentative EOS Studie „Was sind Daten wert?“ 2020

Die EOS Studie, die in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Kantar im Frühjahr 2020 durchgeführt wurde, ist repräsentativ für die (Online-)Bevölkerung ab 18 Jahren in den 17 untersuchten Ländern. Eine Stichprobe von jeweils 1.000 Befragten aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und den USA sowie von 300 Befragten aus Nordmazedonien wurde für die Auswertung verwendet. Die Teilnehmer beantworteten Fragen zu ihrem persönlichen Umgang mit Daten und deren Freigabe, ihrem Vertrauen in Unternehmen sowie ihrer Bereitschaft, Daten gegen Vergütung zu veräußern.
Weitere Studienergebnisse und Infografiken sowie das kostenlose Whitepaper zum Download finden Sie hier.
https://de.eos-solutions.com/data-survey-2020

Bleiben Sie informiert!

  • Newsletter jeden 2. Dienstag im Monat
  • Inhalt: Webinare, Studien, Whitepaper
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Google reCAPTCHA zu laden.

Inhalt laden

Bleiben Sie informiert!

  • Newsletter jeden 2. Dienstag im Monat
  • Inhalt: Webinare, Studien, Whitepaper
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Google reCAPTCHA zu laden.

Inhalt laden