
Das Cross-Chain-Protokoll Poly Network wurde laut eigenen Angaben über Twitter am Dienstag, den 10. August gehackt. Bei dem Angriff wurden ca. 611 Millionen Dollar wurden von anonymen Cyberkriminellen gestohlen. Die dezentrale Finanzplattform Poly Network, die Peer-to-Peer-Transaktionen von Kryptowährungen ermöglicht, gab den Hack auf Twitter bekannt und veröffentlichte Details zu den digitalen Geldbörsen, an die die Token gesendet wurden. Das Netzwerk hat drei Wallet-Adressen eingerichtet, in der Hoffnung, dass die Hacker, sein zumindest einen Teil des gestohlenen Geldes zurückgeben. Laut Reuters wurden tatsächlich inzwischen 258 Millionen Dollar von den Hackern zurücküberwiesen.
Der exakte Hergang des Hacks ist noch nicht vollständig geklärt, laut Analysen des Sicherheitsunternehmens SlowMist könnte ein Fehler im Zusammenhang mit den Cross-Chain-Funktionen des Protokolls für die Cyberattacke verantwortlich sein. Weiterhin kursieren Vermutungen, dass der Hack auf einen durchgesickerten privaten Schlüssel zurückzuführen sei.
Die Methoden ändern sich, doch das Motiv beim Diebstahl bleibt gleich
Willie Sutton, ein berüchtigter amerikanischer Bankräuber aus den Jahren 1930 bis 1950 und einer der zehn meistgesuchten FBI-Flüchtlinge, wurde einst gefragt, warum er Banken ausraubte. Seine Antwort war einfach: „Weil dort das Geld ist“. Krypto-Börsen mögen versuchen, das traditionelle Bankwesen zu ersetzen, aber sie sind dadurch das moderne Gegenstück zur althergebrachten Bank geworden. Der größte Unterschied? Man muss nicht physisch anwesend sein, um sie auszurauben.
Die Zunahme von Betrug und Verlusten bei dezentralen Finanzplattformen bedeutet, dass organisierte Cyberkriminelle und möglicherweise auch Nationalstaaten, die die Vermögenswerte benötigen (wie Iran und Nordkorea), diese Plattformen verstärkt ins Visier nehmen werden. Die Kombination aus weitgehender Anonymität und den Schwierigkeiten bei der Untersuchung von Diebstählen von Kryptowährungen haben diese Börsen zu einem bevorzugten Ziel gemacht. Gerade die Technologien, die zum Schutz der Identitäten bei Kryptowährungen entwickelt wurden, sind zu ihrer größten Schwäche bei der Aufdeckung und Untersuchung von Verlusten geworden.
Während dezentralisierte Finanzbörsen eines Tages das traditionelle Bankwesen ersetzen könnten, ist eine Sache klar. Bei Kryptowährungen brauchen Gauner weder eine Maske noch eine Waffe, um sich an den diversen dezentralisierten Plattformen zu bereichern.
Autor: Morgan Wright, Chief Security Advisor bei SentinelOne
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