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Beitragsbild zu Chipknappheit bedroht systemrelevante Wirtschaftszweige

Chipknappheit bedroht systemrelevante Wirtschaftszweige

Die weltweite Halbleiterkrise führt in vielen Branchen zu Engpässen. Der internationale Technologiekonzern Giesecke+Devrient (G+D) warnt vor Ausfällen in volkswirtschaftlich kritischen Bereichen wie Konnektivität, Bezahlsysteme oder elektronische Identitäten und den dadurch ausgelösten weitreichenden Konsequenzen.

In einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Welt hat die aktuelle Chipknappheit eine erhebliche Tragweite, deren Brisanz täglich steigt. So plakativ stillstehende Bänder in der Automobilproduktion oder Lieferschwierigkeiten bei Smartphones auch sein mögen, Ausfälle in systemrelevanten Produktionsbereichen und Herstellerindustrien wie Konnektivität, Bezahlsysteme und elektronische Identitäten können noch weit nachhaltigere Folgen für die Volkswirtschaften haben. Industrievereinigungen und Dachverbände wie Eurosmart, die Secure Identity Alliance (SIA) die Smart Payment Association (SPA) und die Trusted Connectivity Alliance (TCA) warnen daher eindringlich vor den dadurch ausgelösten Risiken und den gefährlichen wirtschaftlichen sowie sozialen Konsequenzen.

Eine interne Analyse von G+D zeigt, dass bereits eine Produktionseinschränkung bei Zahlungskarten von lediglich zehn Prozent weitreichende Störungen, unter anderem in Bargeldversorgung und elektronischen Zahlungen, und damit beträchtlichen ökonomischen Schaden auslösen könnte. Die negativen Effekte für die Makro- wie für die Mikroökonomie wären erheblich. Doch mindestens genauso nachteilig könnte sich die Chip-Knappheit auf die gesamte Produktion von SIM-Karten auswirken. Die digitalisierte Welt findet zu großen Teilen auf elektronischen Kommunikationswegen statt, daher ist eine durchgehende Verfügbarkeit von Konnektivität, basierend auf SIM-Karten jeglicher Art, unerlässlich. Sollte es hier zu langfristigen Engpässen kommen, ist nicht weniger als der tägliche Austausch sowohl im privaten Bereich als auch zwischen Maschinen, IoT-Plattformen oder anderen vernetzten Anwendungen gefährdet. Ebenso betroffen ist der Sektor der persönlichen Identität. Eingebettet in nationale elektronische Personalausweise (eID) und Reisepässe ermöglichen Chips die Identifizierung von weltweit Milliarden von Menschen. Dank hoheitlicher Dokumente haben sie Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, dem Gesundheitswesen und vielen weiteren wichtigen Services wie etwa der Eröffnung eines Bankkontos.

Deshalb fordert Ralf Wintergerst, CEO von Giesecke+Devrient, die aktuellen Versorgungsengpässe verantwortungsbewusst im Sinne einer branchenübergreifenden Schadensminimierung anzugehen: „Es ist Aufgabe der Politik, nicht die lautesten Partikularinteressen zu bedienen, sondern die Stützung der Wirtschaft und ihrer wichtigsten Produktivfaktoren insgesamt im Auge zu haben. Ein stabiler Zahlungsverkehr ist das unverzichtbare Rückgrat jeder Volkswirtschaft, während Konnektivität Kommunikation und Wissensaustausch ermöglicht. Eine vertrauenswürdige legale Identität ist hingegen wesentlich, um die Rechte der Menschen zu schützen. Letztlich geht es um die wirtschaftliche Prosperität und soziale Stabilität ganzer Staaten.“

Kurz- und mittelfristig müssen Regierung, Verbände und Banken deshalb in einer konzertierten Aktion gemeinsam dafür sorgen, dass volkswirtschaftlich besonders relevante Stabilitäts- und Wachstumsfaktoren wie der Zahlungsverkehr höchste Priorität beim Bezug von Halbleitern haben. Es geht darum, bei den Chip-Produzenten die Initiative zu ergreifen und Bewusstsein zu schaffen, zu fordern und zu fördern. Für das laufende Jahr ist Ralf Wintergerst trotzdem optimistisch: „Wir sind für dieses Jahr gut vorbereitet und atmende Kapazitäten sind für uns kein Neuland. Außerdem pflegen wir sehr intensive und offene Kundenbeziehungen, wodurch wir Tendenzen im Markt rechtzeitig erkennen und schnell auf Veränderungen reagieren können. Über 2021 hinaus müssen jedoch politische Weichenstellungen für langfristig tragfähige strategische Optionen getroffen werden, um die Abhängigkeit von außereuropäischen Chip-Lieferanten zu mindern. Andernfalls bleiben die gegenwärtigen Engpässe bestehen und exorbitante Preissteigerungen sowie Lieferausfälle drohen zum Dauerphänomen zu werden.“

Weitere Informationen: www.gi-de.com

 

 

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